Eine Kunst die berührt - Interview mit der Künstlerin Naemi Todjeras

Naemi Todjeras (geb. Türkis) | Foto: Privat
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WELS/TRAUN (ros). Naemi Todjeras bedient sich der Kunst als Ausdrucksform der eigenen Spiritualität und Werte. Hauptberuflich ist sie Ärztin und viele Kunstwerke entwachsen dem Spannungsfeld zwischen verzehrendem Leid und makelloser Schönheit.

BezirksRundschau: Wie kam die Kunst zu Ihnen?
Naemi Todjeras: Mit einem Aquarell-Stifte-Set zu meinem achten Geburtstag. Als große Pferdeliebhaberin, wie die meisten Mädchen in meinem Alter, habe ich mich gleich an die Darstellung eines Pferdes gewagt. Leider ist das Werk, sogar für meine damaligen Ansprüche, gewaltig misslungen. Spannend war für mich, dass das Bild am nächsten Morgen viel schöner auf mich wirkte. Als hätte jemand (mein Vater) darum herum gezaubert.

Welche Materialien verwenden Sie?
Ich arbeite zur Zeit mit vielen Medien. Zeitungsartikel, Fotos und Schriftzüge setzte ich als Collage in den Hintergrund. Anschließend wird ein Thema mit Ölfarben, Petumen und Kreide darüber gearbeitet.

Welche Techniken bevorzugen Sie?
Ich arbeite multimedial, würde die Ölfarbe als mein Basismedium beschreiben. In eine diffus strukturierte Collage im Hintergrund, setzte ich mit Hilfe von Spachtel und Pinsel ein Motiv.

Was möchten Sie mit Ihren Werken dem Betrachter mitteilen?
Für mich ist Kunst die Ausdrucksform meiner Spiritualität und Werte. Die Darstellung der Schöpfung mit - Mensch, Tier und Natur - in ihrer ursprünglichen Schönheit steht thematisch im Zentrum. Da ich hauptberuflich als Ärztin arbeite, entwachsen viele Kunstwerke dem Spannungsfeld von verzehrendem Leid und makelloser Schönheit.

Wo fängt Kunst an und wo hört sie auf?
Der Begriff kann weit gespannt sein. Fängt Kunst bereits bei den ersten Pinselstrichen meines zweijährigen Sohnes an? Dieser unverbrauchte, ungefilterte Ausdruck der kindlichen Seele. Ist sie Ausdruck des ICHs, der Schmerzen des geläuterten Malers oder eine Form von Therapie. Ist sie Technik und Können? Für mich persönlich gilt: Abgesehen davon, dass ich es genieße zu Malen und das sicher zu meiner inneren Balance beiträgt, stelle ich auch einen ästhetischen Anspruch an mich. Mir ist ein Gefallen und Berühren durch meine Bilder wichtig. Ich wünsche mir, dass der Betrachter dadurch bereichert wird.

Wie würden Sie Ihre Malerei in kurzen Worten beschreiben?
Ich setzte einen Schwerpunkt auf das Gute, Schöne und Wahre. Folgender Gedanke ist bestimmend: Es kann gut sein sich in der menschlichen Unzulänglichkeit und der gesellschaftlichen Ohnmacht von den guten, schönen und wahren Lichtblicken inspirieren zu lassen.

Wo kann man Ihrer Kunst begegnen?
Nach Absprache in meinem Atelier. Zur Zeit arbeite ich an einem Kunstobjekt für die Evangelische Pfarrgemeinde Machtrenk. Ein Gemeinschaftsprojekt, das auf die Gemeindevision hinweisen soll und nach Fertigstellung die Kirche zieren wird.

Musik ist für Sie ja auch ein Thema?
Musik ist für mich, wie Kunst auch, eine Ausdrucksform meines Inneres, die mir hilft Balance zu finden. Wann immer sich Gelegenheit bietet singe ich, ob in der Kirche, in Jazz-Combos oder mit Chören.

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