Einnlicke über die Hintergründe der Flüchtlingsproblematik

NEUHOFEN (red). Am 25. November lud der Lions Club Neuhofen-Kremstal zu einem Vortrag von Nahost-Expertin Karin Kneissl in den Sparkassensaal in Neuhofen. Die gebürtige Wiener Jouranlisten, die Rechtswissenschaften und Arabistik studierte erörterte in dem mit rund 180 Gästen randvoll gefüllten Saal die Hintergründe des komplexen Themas der derzeitigin Flüchtlingsbewegung. Dabei griff sie weit in der Vergangeheit zurück. „Der Erste Weltkrieg sorgt in der Region noch heute für Probleme.“ Bei der Grenzziehung wurde damals keine Rücksicht auf ethische Zugehörigkeit genommen. Die vielen Probleme der Region sind stets mit der geopolitischen Dimension mitzudenken, denn die Staatsgrenzen folgen den Pipelines“, weiß. Sie bezeichnet die heutigen Länder des Nahen Ostens als „Konkursmasse des ehemaligen Osmanischen Reich.“ In der islamischen Welt zählt aber die soziale Bindung mehr als territoriale Grenzen. Aus dem Gedanken „umma islamya“ heraus, der Gemeinschaft der Gläubigen bedeutet, lassen sich viele instrumentalisieren.

Österreich ist mit der größten Flüchtlingsbewegung seit Ende des Zweiten Weltkriegs konfrontiert und steht vor großen Umbrüchen und Herausforderungen. Warum nehmen Hunderttausende den teils lebensgefährlichen Weg nach Europa auf sich, zu Fuß, auf verborgenen und verbotenen Wegen, versteckt in Lkws oder auf überfüllten Booten? Warum verlassen Sie ihre Familie und ihre Heimat?

„Dass man aus Syrien zu Fuß nach Europa gelangt, ist nun auch den europäischen Politikern klar geworden. Der Irakkrieg von 2003 holt uns ein, ebenso wie die sogenannten humanitären Interventionen, die der Westen im Orient lostrat. Zudem ist der Erste Weltkrieg in der Region noch nicht zu Ende. Die vielen Probleme der Region sind zudem stets mit der energiepolitischen Dimension mitzudenken, denn die Staatsgrenzen folgten den Pipelines. Und viele Kriege wurden im Namen des Öls geführt.“

„Die Ausrufung des Ausnahmezustandes in Brüssel ist eine überzogene Reaktion. Erhöhte Aufmerksamkeit bei allen Menschen und Behörden müsste ausreichen. Nach dem jüngsten, ebenso verheerenden Attentat in Beirut, geht das Leben weiter – ohne Ausnahmezustand…“.

Der IS beherrscht ein Territorium, das von Raqqa im Osten Syriens bis nach Mossul im nördlichen Irak reicht. Allerdings streckt die Terrormiliz ihre Fühler weltweit aus: die Gruppe Boko Haram etwa, die Nigeria terrorisiert, fühlt sich dem IS zugehörig. Frankreich, USA und Russland fliegen nun Luftangriffe auf die Gebiete des IS. „Ein fragiles Bündnis“, sagt Kneissl.

„Der Druck auf die Türkei und die Golfstaaten muss erhöht werden, ein Kniefall aufgrund vordergründiger wirtschaftlicher und politischer Überlegungen ist völlig unangebracht und gefährlich.“

Der nahe Osten ist Karin Kneissl seit ihrer Kindheit, die sie teils in Jordanien verbrachte, sehr vertraut. Ihre Dissertation in Völkerrecht trägt den Titel "Der Grenzbegriff der Konfliktparteien im Nahen Osten".

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