Gemeindekooperationen
Gemeindefusion für Kematen und Piberbach kein Thema
Die Bürgermeister von Kematen und Piberbach halten eine Zusammenlegung ihrer Gemeinden für wenig sinnvoll.
LINZ-LAND. Kematen und Piberbach sind stark miteinander verwurzelt. Besonders sichtbar wird die gut gelebte Nachbarschaft in den vielen Partnerschaften der einzelnen Vereine. So treten die Musikkapelle, die Landjugend und sogar der Fußballklub unter einem gemeinsamen Namen auf. Warum also nicht einen Schritt weiter denken und die beiden Kommunen auch auf Verwaltungsebene miteinander vereinen?
Höhere Verwaltungskosten
"Wir haben uns mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt, eine Zusammenlegung der beiden Gemeinden macht aber vor allem aus finanzieller Sicht keinen Sinn", so Kematens Bürgermeister Markus Stadlbauer (ÖVP). Laut dem Gemeindeoberhaupt würde eine Fusion zu geringeren Einnahmen beim Finanzausgleich und den Bedarfszuweisungsmitteln führen und somit höhere Ausgaben entstehen.
"Durch die größere Einwohnerzahl würden zwar insgesamt mehr Gelder fließen, dafür müsste man aber den Verwaltungsapparat vergrößern und entsprechend finanzieren." Zustimmung findet Stadlbauer von seinem Amtskollegen Markus Mitterbaur (ÖVP) aus Piberbach. "Dieses Thema ist schon vor einigen Jahren diskutiert worden. Wir haben genau nachgerechnet und würden finanziell keine Vorteile aus einer Gemeindefusion ziehen."
Enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinden
Die Rechnung der beiden Bürgermeister dürfte stimmen. Laut einem Bericht des OÖ Gemeindebunds stiegen die Verwaltungskosten von neu zusammengelegten Gemeinden in der Steiermark auf zwölf Prozent. Abgesehen von den finanziellen Einbußen könne man laut Stadlbauer und Mitterbaur solch eine Entscheidung ohnehin nicht im Alleingang treffen. "Natürlich müssen wir die Meinung der Bürgerinnen und Bürger einfließen lassen – und auch da gibt es unterschiedliche Positionen."
Dass eine "Heirat" nicht zwingend notwendig ist, beweisen unzählige Kooperationen, die häufig über extra gegründete Verbände geregelt werden. So sind etwa beim Schutzwasserverband alle Gemeinden entlang der Krems vertreten. Enge Zusammenarbeit findet auch im Reinhalte-, Bezirksabfall- oder Sozialhilfeverband statt. Aktuell wird über einen gemeindeübergreifenden Bauhof nachgedacht – eine Lösung soll bis 2024 gefunden werden.
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