SP-Mitgliederbefragung
"Klares Ergebnis wäre besser gewesen"
Wie SP-Bezirks-Politiker auf Ergebnis der Mitgliederbefragung reagieren und wie es nun weitergeht.
LINZ-LAND. Nach Auswertung der Befragung der SP-Mitglieder erhielt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (33,68 Prozent) vor Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (31,51 Prozent) den größten Zuspruch der Basis. Auf Platz drei landete Pamela Rendi-Wagner (31,35 Prozent), die daraufhin den Chefsessel räumte. "Wir alle wären wahrscheinlich mit einem klareren Ergebnis glücklicher gewesen, aber die Mitglieder haben jetzt ihre Präferenzen gereiht", betont Bezirksparteiobmann Tobias Höglinger. "Dass die drei Kandidaten annähernd gleich abgeschnitten haben, war für mich doch überraschend. Mit einem so knappen Ergebnis habe ich nicht gerechnet", bekräftigt Renate Heitz, Landesvorsitzende der SPÖ Frauen.
Zustrom neuer Mitglieder
Erfreut zeigt man sich über den Zustrom neuer Mitglieder im Vorfeld der Befragung sowie über die rege Teilnahme. "Das war ein erfreulicher Schritt zur Förderung der innerparteilichen Partizipation und Demokratie", erklärt Maximilian Niedermayr, Vorsitzender der SJ Linz-Land. Sowohl Durchführung als auch der Abstimmungsmodus wären laut dem Nachwuchspolitiker jedoch holprig gewesen, was bei einigen Mitgliedern zu Verwirrung geführt hätte. "Zudem ist das nicht bindende Ergebnis enttäuschend, da der Bundesparteitag letztlich nicht an das Votum der Mitglieder gebunden ist", moniert Niedermayr. Auch kritisiert er das Fehlen einer Stichwahl als klare Mehrheitsentscheidung. "Eine verbindlichere Entscheidung durch eine mögliche Stichwahl wäre wünschenswert, um eine klarere Mehrheitsentscheidung zu ermöglichen", so der SJ-Vorsitzende, der keinen Hehl um seinen persönlichen Favoriten macht: "Als Mitglied der Sozialistischen Jugend stehe ich natürlich ganz klar hinter den Programmpunkten von Andreas Babler und würde mich freuen, wenn die SPÖ beim Bundesparteitag endlich die Weichen für eine authentische, sozialdemokratische Politik stellt".
Künftige Ausrichtung der Partei
Bei der Frage um die zukünftige thematische Ausrichtung der SPÖ, sieht Höglinger keine großen inhaltlichen Abweichungen zwischen den beiden Kandidaten: "Wie bei Wahlauseinandersetzungen üblich, wurden mögliche Unterschiede von beiden Seiten überzeichnet. Beiden geht es um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Maßnahmen gegen die Teuerung." Etwas anders sieht das SJ-Mann Niedermayr: "Eine Wahl von Babler als neuen Bundesparteivorsitzenden würde darauf hindeuten, dass die SPÖ eine Rückbesinnung auf die Basis und eine Neuausrichtung ihrer Grundsätze anstreben könnte", betont Niedermayr. Letztlich bliebe jedoch erstmal abzuwarten, welche Entscheidungen der Bundesparteitag treffen werde und wie sich die thematische Ausrichtung der SPÖ entwickeln werde.
Auswirkungen auf Bezirksebene
Auswirkungen auf die Arbeit im Bezirk sehen die drei SP-Politiker keine, wird die Bezirkspolitik doch mehr von Themen der Gemeinden und der Landespolitik als von der Bundespolitik beeinflusst. "Unsere Gemeindevertreter arbeiten genauso engagiert wie bisher für die Menschen in den Städten und Gemeinden. Ich selbst werde weiterhin mit voller Kraft meine politischen Schwerpunkte 'Stärkung der Gemeinden' und 'Ausbau des Öffentlichen Verkehrs' vertreten", so Höglinger.
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