Auswirkungen von Corona
Vereinsleben liegt derzeit danieder
Konzertabsagen, kein Training, keine Zusammenkünfte: Wie gehen Vereine mit der Corona-Krise um?
BEZIRK. Egal ob Sport oder Kultur: Die seit einem Jahr grassierende Covid-19-Pandemie hinterlässt ihre Spuren im Vereinsleben im Bezirk.
"Alle ehrenamtliche Arbeit und Vorbereitung war 2020 quasi umsonst gewesen. Wir konnten unter anderem kein Pfingstfest veranstalten, womit unsere Haupteinnahmequelle völlig weggebrochen ist", erzählt Manfred Isak vom ASKÖ SC Kirchberg-Thening. Ganz ähnlich verlief das Vorjahr beim Kulturforum Traun: "Wir haben ab März 2020 alle Veranstaltungen abgesagt, darunter auch den 24. Ostermarkt im Schloss Traun, zu dem alle Jahre an die 7.000 Besucher kamen. Von 18 geplanten Veranstaltungen konnten nur drei durchgeführt werden", betont Obmann Eugen Brandstetter.
Komplett auf Eis gelegt sind bei den Tänzern des Top Show ASKÖ Traun Training sowie Turniere. Ausnahmen gibt es nur beim Spitzensport. "So haben wir ein Paar, welches sich für die World Games in den USA qualifizieren und entsprechend darauf vorbereiten muss", erklärt Matthias Feichtinger.
Hart von Krise getroffen
Besonders hart traf es die Musiker: "Die Pandemie traf/trifft uns 100 Prozent. Also wir dürfen vom Blasmusikverband aus nichts tun, auch nicht zur Probe treffen. Auch das Bezirksblasmusikfest 2021, hier wären wir der Veranstalter gewesen, wurde abgesagt", gibt sich Harald Graml, Obmann der Musikkapelle Kematen-Piberbach, zerknirscht.
Trotz aller Schwierigkeiten und Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus sind die meisten Vereine nicht mit einem Mitgliederschwund konfrontiert. "Die Mitgliederzahl ist sogar gestiegen, vor allem bei den Kindern. In den Altersklassen U6, U7 und U8 haben wir nun 32 Kinder", freut sich Isak. Auch der Top Show ASKÖ Traun sowie das Kulturforum Traun hatten in diesem Bereich kaum eine Veränderung zu verzeichnen. "Die Leute haben uns bis jetzt alle die Treue gehalten", ist Brandstetter zufrieden. Nichts Genaues weiß man bei der Musik in Kematen-Piberbach, was auch an der Resonanz der Mitglieder liegt. "Zur Zeit nicht, habe keine Rückmeldungen, dass jemand aufhören möchte oder aufgehört hat. Ich hoffe, dass wir alle an einem Strang ziehen", so Graml.
Im Kontakt bleiben
Größte Herausforderung in Zeiten wie diesen ist für die Vereine, den Kontakt aufrechtzuhalten. "Wir versuchen, allen voran Nachwuchsleiter Andreas Bleier, die Kinder mit verschiedenen Wettbewerben mittels Videos zu begeistern", erklärt Isak.
So wie bei vielen stehen bei den Trauner Tänzern Zoom, Skype und Microsoft Teams an der Tagesordnung. "Unsere Trainer veranstalten für die unterschiedlichen Altersgruppen Online-Trainings und geben Trainingsaufgaben auf, die selbstständig zu bewältigen sind. Zusätzlich versucht man natürlich auch, per Whatsapp in Kontakt zu bleiben. Schließlich geht es nicht nur ums Sporteln, sondern auch um den privaten Zusammenhalt", untermauert Feichtinger.
Beim Kulturforum Traun kommt zusätzlich zum fehlenden Kontakt unter den Mitgliedern auch die Planungsunsicherheit dazu: "Wir haben für alle geplanten Veranstaltungen neue Termine für 2021 organisiert. Jetzt bangen wir, ob diese Termine halten werden. Ab Mitte März hätten wir vor, mit der bereits verschobenen Ikonen-Ausstellung mit dem griechischen Künstler Dimitris Papaioannou wieder zu starten", wagt Brandstetter einen Blick in die Zukunft.
"Sind bereit"
Ungewissheit herrscht auch im Sport: "Niemand weiß, wie und wann es weitergeht. Die Jungs stehen in den Startlöchern und wollen gemeinsam trainieren", betont Isak. "Als Kontaktsportart wird der Hobbybereich erst spät wieder zur Normalität finden. Trotzdem planen wir Aufbautrainings und setzen auf den Sommer, in dem sich die Situation bessern könnte", sieht Feichtinger der nahen Zukunft zuversichtlich entgegen.
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