Was man über Zecken wissen sollte
BEZIRK (ros). Bei Kälte sind Zecken inaktiv. Sie rühren sich erst, wenn die Temperaturen andauernd über acht Grad Celsius liegen. Die Spinnentiere sitzen bevorzugt an den Spitzen von Gräsern und Sträuchern, oft an Weg- und Waldrändern und nicht auf Bäumen, wie oft geglaubt. Außer FSME-Viren übertragen Zecken auch den Borreliose-Erreger. "Borrelien sind Bakterien und sprechen deshalb gut auf eine Behandlung mit einem Antibiotikum an", weiß Johannes Kern, Allgemeinmediziner in Kematen/Krems. Die Impfung schützt lediglich gegen das FSME Virus (Frühsommer-Meningoencephalitis) . Dazu Kern: "Wenn man bedenkt, dass sich in Österreich jährlich laut Bevölkerungsumfrage etwa 9 Millionen Zeckenstiche ereignen und im Jahr 2013 insgesamt 98 nachgewiesene Erkrankungsfälle, davon 1 Todesfall, erfasst wurden, so ist das Erkrankungsrisiko relativ gering. Allerdings lag Oberösterreich mit 32 Erkrankungen an der Spitze. Trotzdem gilt - nur Vorbeugung durch Impfung schützt", betont Kern. Was aber tun, wenn man nicht geimpft ist? "Erst mal die Zecke entfernen. Die Angst, dass dabei etwas "passieren" könnte ist unbegründet. Die Zecke sollte so vorsichtig wie möglich als Ganzes entfernt werden, mit einer feinen Pinzette oder Zeckenpinzette.
Ist die betroffene Person gänzlich ungeimpft, bleibt nur abwarten und hoffen auf das Ausbleiben einer Infektion". Um Zeckenstiche zu vermeiden, sollten Naturliebhaber bedeckende Kleidung tragen, sich mit Insektenschutzmitteln einreiben und Körper und Kleidung nach Zecken absuchen.
"Mal ehrlich, wer sprüht sich wirklich mit insektenabweisenden Sprays ein, wer trägt geschlossene Kleidung im Freien, am besten einen Overall mit den Hosenbeinen in den Socken, wer trägt eine Zeckenpinzette mit sich und sucht alle 30 Minuten seinen Körper ab. Deshalb lautet die Empfehlung: Vorbeugen durch Impfen und ohne Zeckenangst die Natur genießen", so Mediziner Johannes Kern.
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