Wein aus OÖ
Weinbau mit Gefühl – Florian Eschlböck über das Weinjahr 2022
Winzer Florian Eschlböck verrät, wie die heurige Ernte ausgefallen ist und was man sich von seinen 22er-Jahrgängen erwarten darf.
LINZ-LAND. In Oberösterreich werden rund 80 Hektar Weingärten mit Reben bepflanzt – mit 13 Hektar Anbaufläche zählt der Familienbetrieb Eschlböck zu den größten Weinbauern im Bundesland. Um die 40.000 Liter Trauben konnte der Winzer aus Hörsching im September ernten und spricht dabei von einem durchschnittlichen Ertrag. "Die Erntemenge variiert jährlich sehr stark, in Spitzenjahren produzieren wir bis zu 60.000 Liter", so Eschlböck.
Schwierige Erntebedingungen
Für den Weinbau in Oberösterreich begann das Jahr 2022 vielversprechend. Auf den regenreichen Frühling folgte ein Sommer mit vielen Sonnenstunden. Die teils brütende Hitze sei aber nicht zum Problem geworden. "Eigentlich wollten wir im Sommer schon beginnen unsere Felder zu bewässern, dann kam aber ohnehin der viele Regen." Die kühle und regenreiche Wetterphase im September stellte den Weinbauer vor schwierige Erntebedingungen. Durch eine zügige Ernte konnte aber die Qualität der Trauben gesichert werden. "Der Sauvignon Blanc zum Beispiel ist eine Sorte, die eher anfällig für Fäulnis ist, heuer aber so gesund wie selten zuvor reifte", stellt Eschlböck zufrieden fest. Generell sei mit einem leichten und fruchtigen 2022er-Jahrgang zu rechnen.
"Wein ist Gefühlssache"
Rund 330 Stunden pro Hektar investieren Weinbauern in die Arbeit im Weingarten. "Wer draußen sauber arbeitet, hat später ein besseres Produkt", ist Eschlböck überzeugt. Jedes Jahr im Weinbau sei anders. So ist das "Weinmachen" auch eine Sache des Gefühls – das Einschätzen der Wetterbedingungen, das Spiel mit den Säuren und auch ein wenig Glück sind zusätzliche Faktoren für das Gelingen eines guten Rebensaftes. Bei den 2022er-Jahrgängen bescheinigt der Hörschinger Weinbauer dem Sauvignon Blanc und dem Donauriesling besonderes Potenzial: "Diese beiden Sorten sind in diesem Jahr bei der Weinlese herausgestochen, bis zum Endprodukt ist es aber noch ein weiter Weg."
Weinbauern in OÖ halten zusammen
Die Eschlböcks sind ein reiner Familienbetrieb und arbeiten auch mit anderen Weinbauern zusammen. "Hier in Oberösterreich sind wir keine Konkurrenten, wir unterstützen uns gegenseitig und wollen den Weinbau in unserem Bundesland weiter voranbringen", betont Eschlböck, der unter anderem mit Weinbauer Armin Rogl aus Bad Hall kooperiert. Nebenbei betreibt Florian Eschlböck auch ein eigenes Bio-Weingut, wo der Fokus auf nachhaltig produzierte Weine aus Rebsorten mit pilzwiderstandsfähigen Eigenschaften gelegt wird, sogenannte Piwi-Weine. Hier sei aber noch Missionsarbeit notwendig, "dass die Kunden auch zu diesen noch unbekannten Weinen greifen".
Die Weinbaufamilie Eschlböck betreibt Weingärten in Axberg, Marchtrenk, Traun, Oftering und Gumpolding. Informationen zu den beiden Produktlinien "95 Tage" (leichte Sommerweine) und "Der Eschlböck" (kräftige Weine) sind auf 95tage.at zu finden.
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