Wenn das Netzwerken zur Sucht wird
BEZIRK (ros). Bei der wachsenden Anzahl von Usern wird es mittlerweile immer schwerer, sich dem Netzwerken im Web zu entziehen. Nach der Chat-Sucht oder der Besessenheit von Online-Spielen wächst die Abhängigkeit von Social Networks. Facebook als größtes, weltumspannendes Online-Netzwerk, birgt vor allem bei jungen Menschen erhöhte Suchtgefahr. "Auf den ersten Blick sozial fördernd, bindet Social Media die Aufmerksamkeit in der „Außenwelt“ und fördert Vergleiche, Ablenkung und Irritationen in der Selbstwahrnehmung. Am Smartphone noch intensiver, weil eine ständige Erreichbarkeit und „auf Empfang“ sein die volle Präsenz erschweren und in (persönlichen) Gesprächen sogar als Kommunikationskiller wirken können", weiß Werner Hutwagner, Dipl. Lebens- und Sozialberater "Mensch im Zentrum", Traun. "Die Sehnsucht gesehen und auch wahrgenommen zu werden verleitet zur Suche im World Wide Web. Das betrifft daher vor allem junge Leute. Das zu finden wonach wir suchen führt uns jedoch unweigerlich zu uns selbst zurück - in die aufrichtige Begegnung von Mensch zu Mensch". Wann das Netzwerken zur echten Sucht wird, ist immer schwer einzuschätzen. Ausschlaggebend ist vor allem, inwieweit der PC persönliche Bindungen ersetzt. Wenn die reale gegen die virtuelle Welt eingetauscht wird ist in jedem Fall professionelle Hilfe nötig. "Sich der Suche bewusst werden und mit Mut und Ehrlichkeit den Blick nach innen richten. Wo bin ich nicht ehrlich zu mir selbst? Wo stehen Veränderungen an vor denen ich mich drücke? Wie gelingt es mir mich mehr zu zeigen?", so Hutwagner.
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