Gisela Peutlberger-Naderer
„Bleibe meiner SPÖ treu“

Das letzte Mal im Einsatz: Gisela Peutlberger-Naderer im OÖ. Landtag. | Foto: Gisela Peutlberger-Naderer
2Bilder
  • Das letzte Mal im Einsatz: Gisela Peutlberger-Naderer im OÖ. Landtag.
  • Foto: Gisela Peutlberger-Naderer
  • hochgeladen von Klaus Niedermair

Nach drei Jahrzehnten Landespolitik: Gisela Peutlberger-Naderer blickt zurück und in die Zukunft.

Am 23. Oktober 2021 hat sich der neue Landtag – ohne Sie, nach 30 Jahren – konstituiert. Wie geht es Ihnen damit?

Peutlberger-Naderer: Leben bedeutet Veränderung, ich war sehr gerne Abgeordnete, konnte das Mandat ganze 30 Jahre ausüben, was mich sehr ehrt und mir viel Freude bereitet hat. Jetzt ist es Zeit für einen Generationenwechsel. Alles hat seine Zeit.

Auf welche umgesetzten Projekte und Initiativen sind Sie besonders stolz?

Im sozialen Bereich war es sicher das Chancengleichheitsgesetz, für das Birgit Gerstorfer noch immer um finanzielle Ausstattung kämpft. Entbürokratisierung, wie beim Landarbeitergesetz, ist mir gelungen und – zum Beispiel nach 9 Jahren Zähigkeit bei ÖVP und FPÖ – die Förderung des C-Führerscheins für Feuerwehrleute.

Gibt es Themenbereiche, die Sie während Ihrer Amtszeit nicht oder noch nicht umsetzen konnten?
Leider hat die ÖVP sich nicht überwinden können, mit einer Aufwertung des Landtags neuen Schwung in unsere regionale Demokratie zu bringen. Es geht mir dabei um die Möglichkeit von Untersuchungskommissionen als Minderheitenrecht, ein Akteneinsichtsrecht von Landtagsabgeordneten, elektronische Einbringung und Unterstützung von Petitionen, die von Bürgern an den Landtag gehen, einen eigenen Budgetdienst, der uns Abgeordnete von der Landesregierung unabhängige Fachinformationen bietet oder auch, dass die Antworten zu allen schriftlichen Anfragen der Abgeordneten öffentlich einsehbar sind, wie es im Nationalrat und Bundesrat der Fall ist.

Werden Sie sich vollständig aus der Politik zurückziehen oder in die hintere Reihe treten?
Ich werde mich nicht mehr um Mandate in Bund oder Land bewerben. Ich bleibe aber selbstverständlich weiterhin ein überzeugtes SPÖ Mitglied und in der Ortspartei meiner Heimatgemeinde Kematen an der Krems kandidiere ich für den Gemeinderat an 6. Stelle. Damit unterstütze ich Helmut Führlinger, unseren Bürgermeisterkandidaten.

Sie waren als Landtagsabgeordnete permanent in der Öffentlichkeit. Ist Aufmerksamkeit wie eine Droge?
Öffentlichkeit und Abgeordneten-Dasein gehören zusammen, anders ginge es nicht. Wenn man für Menschen etwas bewegen will, muss man unter den Leuten sein.

Worauf sind Sie besonders stolz und was ärgert Sie im Nachhinein?
Stolz und dankbar bin ich, dass mich meine Partei fünf Mal nominiert hat als Spitzenkandidatin von Linz-Land. Meine beiden Kinder Sarah und Michael sind in der Landtagszeit geboren und sehr selbständig aufgewachsen. Ich bin auf beide sehr stolz. Ärger möchte ich gar nicht aufkommen lassen, das hat immer einen Eigenanteil.

Werden Sie bei der Problemlösung als Ratgeber zur Verfügung stehen, wenn man Ihren Rat sucht?

Wenn ich zu meinen Erfahrungen gefragt werde, helfe ich gerne weiter. Doch ungefragt einmischen werde ich mich in die Landtagspolitik sicher nicht. Jeder nachkommende Politiker muss seinen eigenen Weg gehen, Erfahrungen sammeln und authentisch bleiben.

Tipp für die nächste Politikergeneration: Welche Fähigkeiten muss man unbedingt mitbringen und wo sollte man achtsam sein?

Man muss die Leute mögen, Empathie haben und eine gewisse Zähigkeit, gepaart mit Standfestigkeit. Manchmal braucht man leider auch einen recht breiten Rücken. Es ist bei allem guten Willen Menschen zu unterstützen in manch verfahrener Angelegenheit, auch das eine oder andere Mal nicht möglich, jemandem weiterzuhelfen, da muss man ehrlich sein.

Das letzte Mal im Einsatz: Gisela Peutlberger-Naderer im OÖ. Landtag. | Foto: Gisela Peutlberger-Naderer
Foto: Gisela Peutlberger-Naderer
Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz-Land auf MeinBezirk.at/Linz-Land

Neuigkeiten aus Linz-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.