Wirtschaft unzufrieden mit Parkplatzsituation
Betriebe am Hauptplatz in Haid bezahlten ihren Kunden die Strafzettel, um diese nicht noch mehr zu verärgern
Betriebe zahlen ihren Kunden die Strafzettel, Autos werden innerhalb der Kurzparkzone umgestellt. Dies alles spielt sich in Ansfelden ab. Die 90-minütige Kurzparkzone zwingt Betriebe, kreative Lösungen für ihre Kunden zu finden.
ANSFELDEN/HAID (kut). Seit der Neugestaltung des Ansfeldner Hauptplatzes in Haid verlieren viele Betriebe rund um den Hauptplatz immer mehr Kunden. Schuld an dieser Situation ist das Parkplatzangebot, das für einige Betriebe nicht optimal ist. „Anfangs konnten meine Kunden nur 60 Minuten parken, und das ist für einen Friseurbesuch mehr als wenig. Wir haben dann beim Bürgermeister sehr stark interveniert und haben nun eine 90-Minuten-Kurzparkzone, was immer noch nicht ganz ausreicht“, ärgert sich Doris Steindl, Besitzerin eines Friseursalons. Sie hat dadurch bereits einige Kunden verloren und versucht mit viel Kreativität ihre Kunden zu halten: „Wir haben beispielsweise die Fahrzeuge unserer Kunden selber umgeparkt, damit unsere Besucher keinen Strafzettel bekommen. Dies kann aber auch keine dauerhafte Lösung sein“.
Ein Lösungsvorschlag von Doris Steindl war, dass die Parkplätze an Betriebe verkauft werden, doch dies wurde von der Stadtgemeinde abgelehnt. Auch Ulrike Kittel vom Stadtjuwelier Haid ist mit der Situation unzufrieden: „Wir haben schon zahlreiche Kunden durch die Parkplatzsituation verloren, da trotz der schlechten Kennzeichnung sehr streng kontrolliert wird.“ Ulrike Kittel geht einen sehr ungewöhnlichen Weg, um die verärgerten Kunden wieder zu beruhigen: „Es ist schon vorgekommen, dass ich den Strafzettel meiner Kunden bezahlt habe“.
Schlechte Bodenmarkierung
Eine weitere Leidtragende ist Gudrun Leitner vom „Salon der Weltmeisterin“: Es hat sich schon einiges an der Situation verbessert, doch die unzureichende Beschilderung und die mangelnde Bodenmarkierungen werden für unsere Kunden oft zu teuren Fallen und viele überlegen es sich dann zweimal, ob sie zu mir kommen“. Auch die Parfümerie-Handelskette Bipa bleibt von den Auswirkungen der Parkplatzsituation nicht verschont. „Da die Parkplätze sehr streng kontrolliert werden, kommen viele Kunden nicht mehr zu uns“, beschwert sich Fillialleiterin Carmen Hohneder im BezirksRundschau-Gespräch. Besondern schwer betroffen ist Christa Mätzler vom Cafe Vannini: „Unsere Gäste möchten bei uns entspannen und eine gemütliche Zeit verbringen und nicht immer auf die Uhr sehen, wann die Parkzeit abgelaufen ist. Es wird Zeit, dass sich an der unzureichenden Situation etwas ändert“.
Bürgermeister Manfred Baumberger sieht die Sache gelassen: „Wir haben auch Drei-Stunden-Kurzparkplätze, diese sind zwar etwas abgelegen aber dennoch vorhanden. So lange Kurzparkzonen gibt es nirgends, daher werden wir jetzt einmal abwarten und schauen, wie die 90-Minuten-Kurzparkzone angenommen wird. Sollte es Wünsche seitens der Betriebe geben, bin ich für alle Gespräche offen.
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