Holz, das Multitalent

Holzfassaden werden immer beliebter. Das sagt unter anderem Markus Thurnhofer, Abteilungsleiter beim Holzgroßhändler Keplinger. Vor allem Menschen, die sich um den Umweltschutz Gedanken machen oder bei von Architekten geplanten Häusern, würden Holzfassaden vermehrt eingesetzt werden.

Dabei gilt allerdings: Nicht immer wird das Holz – wenn es dann die Fassade ziert – behandelt. Der ungleichmäßige Verwitterungseffekt – also, wenn das Holz nach einem dreiviertel Jahr eine graue Färbung annimmt – ist Teil der Optik. Thurnhofer: "In Bayern gibt es schon seit sechs, sieben Jahren mehrere Häuser, die vorvergraute Holzfassaden haben. Und dieser Trend ist auch bei uns bemerkbar. Generell ist Holz ein Multitalent. Viele Menschen entscheiden sich für eine Holzfassade, wenn sie ihr Haus sanieren."

Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner zufolge hätten auch nachwachsende Rohstoffe im Baubereich in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. "Energieeffizientes Bauen heißt eben auch Bauen mit Holz. So ist es kaum verwunderlich, dass bereits 25 Prozent aller Einfamilienhäuser Oberösterreichs in Holzbauweise errichtet werden", so Haimbuchner. Doch auch beim mehrgeschossigen Wohnbau gebe es Potenzial. Haimbuchner: "Der Holzbau könnte hier schon bald eine tragende Rolle spielen, ebenso im Bereich der Sanierungen."

Holz verbindet auf einzigartige Weise ökologische mit haptischen und optischen Qualitäten: Es ist der einzige nachwachsende Baustoff, hat eine günstige CO2- Bilanz, fühlt sich angenehm an und vermittelt mit seinen natürlichen Farbschattierungen eine warme Atmosphäre. Gerade im Außenbereich bietet es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, von Fassaden, Terrassen und Balkonen bis hin zu Zäunen, Palisaden oder Pergolen. Thurnhofer: "Es zeigt sich, dass im Außenbereich vor allem die Nachfrage nach Terrassen am stärksten ist." Steigende Tendenz gebe es aber auch bei Treppen. Dann aber meistens in Kombination mit Stahl. Handlauf und Trittflächen sind beispielsweise aus Holz und die Konstruktion aus Metall.

Was sind die Vorteile von Holz im Außenbereich, beispielsweise bei Terrassenböden? Es wird nicht so heiß, wie beispielsweise Stein, kühlt aber auch nicht so stark ab. Die Verarbeitung – vor allem für Heimwerker – ist wesentlich einfacher und die Gefahr, dass beispielsweise die Fugen beim Fliesenboden im Winter durch den Frost springen können gibt es natürlich auch nicht. Dennoch: Bei der Montage sollte man möglichst sorgsam vorgehen. Thurnhofer: "Immer nach dem Prinzip des konstruktiven Holzschutzes arbeiten. Holz sollte so wenig wie möglich Auflageflächen haben. Dann kann sich keine Feuchtigkeit ansammeln und das erhöht die Lebensdauer beispielsweise von Holzterrassen erheblich."

Neben Pflastersteinen und Holz werden in den letzten Jahren immer öfter die sogenannten WPC-Terrassendielen beworben. WPC ist ein Holz-Kunststoff Verbundstoff, bei dem Sägemehl mit Kunststoff vermischt und gepresst wird. Die Hersteller versuchen, diese Dielen so holzähnlich wie möglich zu gestalten.