Erstmals Pandanachwuchs im Linzer Zoo

Im Zoo Linz freut man sich über den Nachwuchs bei den Roten Pandas. | Foto: Zoo Linz
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  • Im Zoo Linz freut man sich über den Nachwuchs bei den Roten Pandas.
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Im Mai 2010 übersiedelte die Rote Pandadame Lim aus den
Niederlanden nach Linz zu Lao, dem bis dahin allein lebenden
Pandamännchen. "Lim war jung, frech und zeigte dem eher
schüchternen und etwas älteren Lao sofort, dass sie die neue Chefin
des Geheges war. Lao blühte förmlich auf und wurde mit ihr als Partnerin
zutraulicher und aufgeweckter", sagt Zoo-Direktorin Juliane Thurner. Obwohl die beiden von Anfang an sehr gut miteinander harmonierten wurde es im vergangenen Jahr jedoch noch nichts mit dem Nachwuchs, da Lim noch sehr jung war.

Nun ist für den Zoo Linz jedoch einer der größten Wünsche in Erfüllung
gegangen: Lao und Lim haben es geschafft und gleich zwei entzückende Babys
bekommen. "Eine Sensation für den Zoo, schließlich sind es die ersten
Pandababys in Linz, genauer gesagt sogar die ersten Pandababys in
Oberösterreich", freut sich Thurner. In den vergangenen Jahren hatte in Österreich nur der Zoo Salzburg Erfolg bei der Nachzucht der Roten Pandas. "Da es allgemein nur mehr sehr wenige Exemplare dieser Gattung gibt, besonders natürlich in freier Wildbahn, ist jeder Nachwuchs für den Erhalt der Art unglaublich wichtig", so Thurner über die Bedeutung dieses Zuchterfolgs.

Rote Pandas zählen zu den stark gefährdeten Tierarten und leben heute nur
noch an den Hängen des Himalajagebirges in Asien. Wilderei, Abholzung und
Überweidung ihres Lebensraumes durch Nutztiere haben ihnen stark zugesetzt.
Schätzungsweise weniger als 2500 fortpflanzungsfähige Rote Pandas gibt es
noch in freier Wildbahn. In Zoos werden weltweit derzeit ca. 400
fortpflanzungsfähige Pandas gehalten. Der Zoo Linz beteiligt sich deshalb an
der Erhaltungszucht und dem EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) dieser stark gefährdeten Tierart.

Die ersten drei Monate blieben die jungen Pandas in ihrer Nistbox und ließen sich
von der Mutter umsorgen. Nun werden die zwei kleinen flauschigen Pandas bald ihr Gehege erkunden, wo sie dann auch für die Besucher zu beobachten sind. Welches Geschlecht die beiden haben ist derzeit noch nicht bekannt.

ZUR SACHE:
Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP)
EEP ist ein zoo-übergreifendes Projekt zur gezielten und koordinierten
Zucht von in Zoos gehaltenen Tierarten. Das ursprüngliche Ziel war, diese
Tierarten auch ohne weiteren Erwerb von Wildfängen dauerhaft mit
ausreichender genetischer Diversität in den Zoos zu erhalten. Seit den
1990er Jahren verschiebt sich der Schwerpunkt mehr und mehr zur Erhaltung
vom Aussterben bedrohter Arten aus Artenschutz-Gründen.
Die ersten Projekte wurden 1985 gestartet.

Im Rahmen der EEP wird jede Tierart von einem Zoo betreut: Der lokale
Koordinator führt das Zuchtbuch der Population. Er gibt Empfehlungen zur
Verpaarung einzelner Tiere, um einen optimalen Genpool aufrecht zu erhalten.
Der Koordinator bestimmt auch, welche Tiere wegen Inzuchtgefahr nicht
zusammengeführt werden dürfen. Er kann auch neue Gruppen zusammenstellen und den Austausch zwischen den beteiligten Züchtern organisieren.
Zurzeit gibt es über 150 EEP. Sie kümmern sich mehrheitlich um die Erhaltung
von Säugetieren, aber auch Vögel, Amphibien, Reptilien, Fische und
Wirbellose werden gezüchtet.

Im besten Fall führt ein EEP dazu, dass in den Zoos eine gesunde, sich
selbst erhaltende Population besteht und zusätzlich Tiere wieder
ausgewildert werden können, um die wild lebende Populationen zu unterstützen
oder neu aufzubauen. Die an dem EEP beteiligten Zoos verzichten bei den betreffenden Arten auf ihre Besitz- und Verfügungsrechte. Sie sind dann nur noch Halter der dem EEP angehörenden Tierarten.

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