Gastroenterologe
Alkohol und Nikotin bei Magenbeschwerden meiden

- Rainer Schöfl leitet die Gastroenterologie bei den Elisabethinen in Linz und weiß, dass Bewegung dem Magen guttut.
- Foto: Elisabethinen Linz
- hochgeladen von Sophia Jelinek
LINZ. Wenn der Bauch zwickt, kann das einige Ursachen haben. Ob es sich dabei um den Magen oder den Darm handelt, ist nicht immer ganz klar. Rainer Schöfl ist Leiter der Gastroenterologie und Hepatologie beim Krankenhaus der Elisabethinen Linz und kennt alle Ursachen für einen flauen Magen. Die häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen sind die Refluxkrankheit, Reizdarm und -magen sowie die Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ein Reizdarm und ein Reizmagen sind eine Funktionsstörung im Sinne von zu viel oder zu wenig Bewegung, zu viel Sekretion oder zu starker Dehnungsempfindlichkeit. „Hinter dem Reizmagen oder Reizdarm stehen biologische, psychische und soziale Faktoren“, so Schöfl. Bei den biologischen Faktoren handelt es sich entweder um einen Infekt, genetische Veranlagung oder die falsche Ernährung. Auch Ängste, Depressionen, Stress sowie Probleme in der Beziehung oder im Beruf können den Magen und den Darm reizen. Bei der Refluxkrankheit leidet man meist an Sodbrennen und drückenden Schmerzen im Brustbereich. Durch Übergewicht, übermäßigen Alkoholkonsum, Nikotin oder Genetik kann dies ausgelöst werden. Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit hat man eine genetisch bedingte, limitierte Fähigkeit, bestimmte Lebensmittelbestandteile abzubauen oder das Blut aus dem Darm aufzunehmen. Dafür sollte man seine Ernährung genau im Blick haben, um zu wissen, was tatsächlich nicht vertragen wird – das gilt es dann zu meiden.
Hilfe bei Magen-Problemen
„Alkohol mäßigen, Nikotin meiden und eine mediterrane Ernährung pflegen“, rät Schöfl zur Vermeidung von Magen-Problemen. Weitere Tipps sind Zucker reduzieren, Fisch statt Fleisch essen und den Rotweinkonsum einschränken. „Am besten ist, wenn man in sich hineinhorcht, was man gut und was man schlecht verträgt“, so der Experte. Sollte man unter Reizmagen leiden, können Phytotherapeutika wie Kümmel, Anis oder Kamille ausprobiert werden.
Erste Ansprechperson
Treten Bauchbeschwerden auf, bei denen Hausmittel nicht mehr helfen, sollte man den Allgemeinmediziner aufsuchen. „Bei Blut im Stuhl oder schwarzem Stuhl, starken Bauchschmerzen, intensivem oder länger als drei Wochen anhaltendem Durchfall, Schluckstörungen oder ungewollter Gewichtsabnahme ist der Gastroenterologe oder Internist der richtige Ansprechpartner“, erklärt Schöfl. „Allgemeinmediziner können ein Stück weit beitragen, kommen aber dort an Grenzen, wo eine Endoskopie benötigt wird.“
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