"Herzinfarkt ist der Killer Nummer 1"

- Ein Herzinfarkt kann innerhalb weniger Minuten zum Tod führen.
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"Wir rauchen zu viel, bewegen uns zu wenig und ernähren uns nicht adäquat", bringt Josef Aichinger die Problematik auf den Punkt. Herzinfarkte sind trotz neuer Therapien immer noch ein großes Problem. "Sie sind der Killer Nummer 1 in der westlichen Gesellschaft", sagt der Leiter des Herzkathederlabors sowie der Internen Intensivmedizin am Krankenhaus der Elisabethinen.
Häufigste Todesursache
Laut Statistik Austria sterben 44 Prozent der Österreicher an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei beiden ist die Ursache eine Erkrankung der Arterien, die sogenannte "Verkalkung". Dabei handelt es sich um Cholesterineinlagen. Diese können sich abspalten, der Pfropf verschließt dann das Blutgefäß. Passiert dies im Herzen, spricht man von einem Herzinfarkt, ist das Gehirn betroffen, handelt es sich um einen Schlaganfall. In beiden Fällen stirbt Gewebe ab. Je nachdem, wie viel Gewebe betroffen ist, kann dies zum Tod führen. Oft tritt dieser sehr plötzlich ein. "Bei einem Drittel der Patienten ist der Tod das erste Symptom", beschreibt es Aichinger. Kommt es bei einem Herzinfarkt etwa zu Kammerflimmern, hat man nur fünf bis sieben Minuten Zeit. "Außerhalb des Krankenhauses ist eine Rettung fast nicht möglich", so Aichinger.
Jeder kann vorbeugen
Der Oberarzt plädiert daher für vorbeugende Maßnahmen, denn jeder kann selbst etwas tun, um nicht einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Die größten Risikofaktoren sind Zigaretten, eine schlecht behandelte Hypertonie, also zu hoher Blutdruck, oder zu viel Cholesterin. "Um einem Herzinfarkt vorzubeugen sollte man daher nicht rauchen, sich viel bewegen und sich gesund ernähren, also nicht zu süß oder zu fett. Stress, der immer wieder als Verursacher genannt wird, ist ein weniger großes Problem. Besonders wichtig ist, schon Kinder zur gesunden Lebensweise zu erziehen. Aber auch eine spätere Änderung des ungesunden Lebensstils macht Sinn", rät der Mediziner.
Erste Anzeichen
Besonders betroffen sind Personen, die älter als 40 Jahre sind. "Frauen sind etwas länger geschützt als Männer", so Aichinger. Allerdings beobachtet der Arzt immer häufiger Fälle von jüngeren Patienten. Besonders achtgeben sollte man, wenn man bei körperlicher Anstrengung Beklemmungsgefühle oder einen Druck in der Brust spürt. Höchste Zeit für einen Arztbesuch wird es, wenn auch in Ruhephasen oder bei nur leichten Anstrengungen ein dumpfes, bedrückendes oder brennendes Gefühl in der Brust auftritt.
Vortrag in Linz
Aichinger hält am 7. Mai, von 15 bis 16.30 Uhr, einen Vortrag zum Thema in der forte Patientenuniversität, Museumstraße 31, und informiert auch, wie man vorbeugen kann. Eintritt: 10 Euro
Infos: www.forte.or.at
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