Einsamkeit zu Weihnachten

Weihnachten allein - das muß nicht sein

Die Weihnachtszeit ist für viele eine Zeit der Freude, der Familie und auch der Zweisamkeit. Von Jahr zu Jahr finden sich jedoch immer mehr Menschen in dieser Zeit alleine wieder und spüren verstärkt die Einsamkeit. Gründe dafür gibt es viele, so Christa Schirl, klinische und gesundheitspsychologische Psychotherapeutin in Linz. Neben einer starken Zunahme der Single-Haushalte spielt auch die Auflockerung der Familienstrukturen eine bedeutende Rolle. Als Mittel gegen das Gefühl sowie den Zustand der Einsamkeit rät die Psychotherapeutin zum aktiven Engagement dagegen.

Soziales Netzwerk aktivieren

Man sollte sich bewusst machen, dass man selbst die Initiative ergreifen muss, um eine Änderung herbeizuführen. Menschen im sozialen Netzwerk mobilisieren, mit einem Freund oder einer Freundin ein Team für Unternehmungen bilden, oder auch mal eine der vielen Single-Veranstaltungen besuchen, bieten sich an, um der Einsamkeit zu entfliehen. Schirl gibt zu bedenken, dass gerade die Weihnachtszeit als sehr lange erlebt werden kann. Sie rät hier, vorausschauend zu agieren und sich bereits zu Beginn der Adventzeit Gedanken darüber zu machen. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich sozial zu engagieren. Durch einen Besuch im Altersheim oder als Unterstützung bei karitativen Veranstaltungen profitieren beide Seiten, so Schirl.

Aktion und Ruhe

Man sollte dabei jedoch auf Ausgeglichenheit achten, denn ein Zuviel an Aktion kann genauso als unangenehm empfunden werden. Es gilt hier, die goldene Mitte zu finden. Schirl weiß aus Erfahrung, dass man gerade in dieser Jahreszeit dazu neigt, nicht Vorhandenes verstärkt wahrzunehmen. Daher empfiehlt sie, das Augenmerk auf die Dinge zu richten, welche man tatsächlich hat und nicht auf jene, die man haben möchte. Das vergangene Jahr Revue passieren lassen und sich an die erreichten, positiven Dinge erinnern, kann Gutes bewirken und die Gedanken in positive Bahnen lenken. Es geht darum, in der Dunkelheit eine Kerze anzuzünden und nicht die Dunkelheit zu beklagen, so die Psychotherapeutin.