Wenn das Baby warten lässt: Nicht gleich verzagen
LINZ. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Zeugungsunfähigkeit erst dann gegeben, wenn ein Paar über ein ganzes Jahr erfolglos versucht, ein Kind zu zeugen. „In einem Drittel der Fälle liegt es am Mann“, erklärt Raphael Rotter, Oberarzt an der Abteilung für Urologie und Andrologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz, die statistische Lage.
Viele Möglichkeiten
Ein ausführliches Gespräch mit dem Urologen ist der erste Schritt. Danach kann dieser gezielt die nötigen Maßnahmen einleiten. Die anschließende technische Ursachensuche ist variantenreich. Ein sogenanntes Spermiogramm gibt Aufschluss über die Qualität der Samenflüssigkeit. Zusätzlich kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Störungen im Hormonhaushalt werden mittels eines Blutbildes sichtbar. In spezielleren Fällen werden Gewebeproben direkt aus dem Hoden entnommen.
Gesünder leben
Bei einer der häufigsten Ursachen für Zeugungsunfähigkeit beim Mann, der verminderten Samenqualität, kann einiges vom Betroffenen selbst getan werden: "Ein sehr großer Teil", meint Rotter, "ist auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen." Der allererste Schritt bei einem unerfüllten Kinderwunsch sollte also gegebenenfalls die Umstellung des Lebensstils sein.
Denken Sie über Ihre Ernährung und über Ihren Alkohol- und Nikotinkonsum nach, bevor Sie aufwendige Untersuchungen durchführen lassen. Auch Leistungssport kann sich negativ auswirken.
Finanzielle Unterstützung
Störungen im Hormonhaushalt sind gut behandelbar. Die Krankenkassen kommen dafür allerdings nicht auf. Falls im Hoden funktionsfähige Spermien produziert werden, ist auch künstliche Befruchtung eine Option. In diesem Fall kann man finanzielle Hilfe erwarten. Im Jahr 2000 wurde der IVF (In-vitro-Fertilisation)-Fonds vom Bundesministerium für Gesundheit zu diesem Zweck eingerichtet.
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