LfL feierte 75-jähriges Jubiläum

- Zahlreiche Ehrengäste kamen zum 75 jährigen Verbandsjubiläum des LfL, unter anderem (v.l.n.r.) Landarbeiterkammerpräsident Eugen Preg, LfL-Obmann Josef Mair, LfL-Geschäftsführer Markus Koblmüller, Agrarlandesrat Maximilian Hiegelsberger, Kammerdirektor Friedrich Pernkopf, ZAR Obmann ÖR Anton Wagner und LfL-Obmannstellvertreter Alois Hartl.
- Foto: LfL
- hochgeladen von Nina Meißl
Der Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung in OÖ (LfL) feierte letzten Sonntag am Stefan Fadinger Hof in St. Agatha sein 75-jähriges Firmenjubiläum im Rahmen eines gemeinsamen Mitarbeiterfestes.
Obmann Josef Mair konnte zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Funktionäre und Ehrengäste begrüßen, allen voran Agrarlandesrat Maximilian Hiegelsberger, Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Karl Grabmayr, Lk-Kammerdirektor Friedrich Pernkopf, Landarbeiterpräsident Eugen Preg, Anton Wagner, Obmann der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter, und Andreas Moser, Geschäftsführer der Ö. Fleischkontrolle, begrüßen. Im Rahmen eines feierlichen Festaktes wurde ein Bogen über die Meilensteine der letzten 75 Jahre gespannt.
Moderner Qualitätssicherer
Der LfL hat sich von der klassischen Leistungsprüfung zu einem modernen Qualitätssicherer für Milch und Fleisch entwickelt. Die Pionierarbeit für die ersten Probemelkungen in Oberösterreich wurden am Landesgut Otterbach durch Georg Wieninger bereits vor rund 125 Jahren durchgeführt. Gründungsziel in der Zeit des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 war die notwendige Leistungssteigerung zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung. Weiterentwicklungen im Kontrollsystem, die verstärkte Nutzung der EDV in der Datenerfassung und die Erfassung neuer Parameter bei den Einzeltieren machen die Leistungsprüfung für die professionellen Milchviehbetriebe zu einer unverzichtbaren Grundlage für das betriebliche Herdenmanagement.
Ab den 1970er Jahren wurden neue, zusätzliche Dienstleistungen aufgebaut. Ein wichtiger Meilenstein war der Aufbau der vorerst freiwilligen und zum EU-Beitritt auf gesetzlicher Basis gestellte Schlachtkörperklassifizierung auf den Schlachtbetrieben. Aktuell erfolgt diese mittels unabhängiger EDV und akkreditiertem Qualitätsmanagement inkl. moderner Datenaufbereitung und Onlineabfrage der Klassifizierungsdaten durch die Landwirte. Die Klassifizierer übernehmen auch eine wichtige Aufgabe in der Kontrolle von Herkunftssicherungs- und Markenprogrammen zur Unterstützung der hohen Lebensmittelsicherheit und -qualität. Weitere wichtige Dienstleistungen sind die Probenahme für Trinkwasseruntersuchungen, die Abstammungskontrolle und Unterstützung der BVD Sanierung mittels Gewebeohrmarke sowie die Vorortkontrollen von Qualitätsstandards für Molkereien wie AMA Gütesiegel Milch und GVO Freiheit in Kooperation mit Kontrollstellen. Durch eine enge Vernetzung mit nationalen und internationalen Organisationen ist eine sehr effiziente und kostengünstige Abwicklung der Dienstleistungen im Sinne der Mitglieder und Kunden gegeben.
Milchleistung verdreifacht
Die Strukturentwicklung zeigt nach einer Steigerung der Betriebe bis Mitte der 60iger Jahre (Höchststand 8.347) aufgrund des fortschreitenden Strukturwandels eine laufende Reduktion auf derzeit 4.535. Die Anzahl der Kontrollkühe hat sich seit 1940 beinahe verfünffacht und erreicht aktuell die Höchstgrenze von 121.212 Kühen. Die Durchschnittskuhzahl hat sich von 8,0 auf aktuell 26,7 Kühe erhöht. Die Milchleistung hat sich verdreifacht, wobei vor allem in den letzten 20 Jahren aufgrund des höheren Zuchtfortschritts eine stärkere Leistungssteigerung auf derzeit rund 7.500 kg Milch zu verzeichnen war. Im weltweiten Vergleich geben 60 Prozent aller Milchkühe weniger als 1.500 kg Milch, nur 0,5 Prozent der Kühe haben eine Milchmenge über 7.500 kg. Oberösterreich ist hier an vorderster Front dabei.
Der LfL ist ein personalintensives Dienstleistungsunternehmen mit aktuell rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer von 18 Jahren zeigt die guten Rahmenbedingungen und die entsprechende Attraktivität des Arbeitsplatzes.
Vizepräsident Karl Grabmayr, selbst langjähriges LfL-Mitglied, Landarbeiterkammerpräsident Eugen Preg und ZAR-Obmann Anton Wagner würdigten in ihren Grußworten die Arbeit des LfL und die Bedeutung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Botschafter und Meinungsbildner im ländlichen Raum. Agrarlandesrat Maximilian Hiegelsberger gratulierte in seiner Festrede dem LfL zu seiner positiven Entwicklung und zu den modernen Dienstleistungen in der Qualitätssicherung bei Milch und Fleisch. Die Landwirtschaft in Österreich muss weiterhin kompromisslos auf Qualität setzen. Das Land OÖ ist und bleibt weiterhin ein verlässlicher Partner für den LfL mit entsprechender Bereitstellung von öffentlichen Mitteln.
Am Nachmittag wurden die Festgäste mit einem Stück des Bäuerinnenkabaretts „Die Miststücke“ unterhalten. An die Gewinner des Schätzspieles zu aktuellen Fragen der LfL-Geschichte und des unter den Mitarbeitern durchgeführten Fotowettbewerbs für den neuen LfL-Imagekleber wurden wertvolle Sachpreise übergeben. Zum Abschluss wurde der neu erstellte Imagefilm präsentiert. Die Veranstaltung wurde von der Kirchheimer Böhmischen musikalisch umrahmt, die kulinarische Versorgung erfolgte durch Catering Schloßbauer.


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