Bittere Schadensbilanz für die bäuerlichen Betriebe

Viele landwirtschaftliche Betriebe sind in der Flut buchstäblich untergegangen. Die Bauern sind in den Hochwasserregionen schwer betroffen und somit auch existenziell geschädigt“, sagte Bauernbund-Präsident Jakob Auer nach Vorliegen einer ersten Schadensbilanz. Im Grünland sei der erste Schnitt, der aufgrund des lang anhaltenden Schlechtwetters vielerorts noch nicht eingebracht werden konnte, völlig zerstört. Vermurungen und Verschlammungen machen die Wiesen unbrauchbar. Mit den Aufräumarbeiten wird erst Wochen später begonnen werden können, sobald die Flächen wieder befahrbar werden.

„Die Milchbauern haben die Heuvorräte bereits aufgebraucht und sind jetzt vom frischen Grünlandfutter abhängig.“ Nachdem der erste Schnitt ein gutes Drittel bis zur Hälfte des Futters einbringt, wird ein großer Teil des Winterfutters fehlen. Es droht Futterknappheit für die Milchkühe“, ist Auer alarmiert. „Wo kein Futter geerntet werden kann, muss teuer zugekauft werden. Das bringt enorme Zusatzkosten für die Milchwirtschaft“, verweist der Bauernbund-Präsident auf eine völlig veränderte Kostensituation. Aufräumarbeiten verschlingen zusätzliches Geld. Gerade im Berggebiet sind auch die Almen wegen der Schneelage oder vermurter Zufahrtswege bis auf weiteres nicht nutzbar.

„Jetzt braucht es Soforthilfe und auch eine entsprechende Sensibilität des Handels für die Preise“, fordert Auer mehr Bewusstsein für die drastische Kostenexplosion ein. Besonders dramatisch stellt sich die Situation auch in Eferding, dem Gemüsegroßgarten Oberösterreichs, dar. „Dort sind die Gemüsebauern mit einem Ernteausfall von bis zu 80 Prozent konfrontiert“, so Auer.
An der Katastrophe sieht man deutlich, dass die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln nicht selbstverständlich ist. „Der Konsument wird im Regal deutlich mehr Importware finden als sonst“, weist Auer auf eine für die Verbraucher spürbare Konsequenz der landwirtschaftlichen Schäden hin.

Vielen Bauern wurde buchstäblich die Existenzgrundlage weggespült. Jetzt braucht es schnelle Hilfe für die Landwirtschaft aus dem Katastrophenfonds. „Entschädigungen müssen jetzt rasch und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden - Wer rasch hilft, hilft doppelt!“, appelliert Auer an die Länder. Aber auch darüber hinaus muss Hilfe zur Verfügung gestellt werden. „Gestern hat uns EU-Regionalkommissar Hahn auch finanzielle Hilfe aus Brüssel aus dem EU-Solidaritätsfonds zugesagt“, berichtet Auer von einem informellen Treffen. „Die Betroffenen, die eine Welle der Solidarität aus der Gesellschaft spüren, brauchen im Moment schnell Unterstützung: Für die betroffenen Landwirte müsse ein rasches, unbürokratisches und umfassendes Hilfspaket geschnürt werden“, so Bauernbund-Präsident Auer abschließend.

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