Brückenkopfgebäude werden nach jahrelangem Streit saniert

Mit dem Einzug der Bauarbeiter in das Brückenkopfgebäude Ost wurde ein jahrelang schwelender Streit in Linz beendet. Die markanten Gebäude am Hauptplatz werden für die Kunstuniversität saniert und erweitert. Erste Bemühungen seitens der Kunstuni gab es laut Rektor Reinhard Kannonier bereits im Jahr 2007, als die Finanz auszog. 2009 ging der Wiener Architekt Adolf Krischanitz als Gewinner eines internationalen Architektenwettbewerbs für den Umbau der Universität präsentiert. Doch das Bundesdenkmalamt stieß sich an den geplanten zweigeschoßigen Dachaufbauten aus Glas und auch die Finanzierung war lange nicht gesichert. "Ich hatte eine Zeitlang ziemlich an der Realisierung gezweifelt", so Krischanitz. 2014 konnte jedoch endlich eine Einigung erzielt werden, die alle glücklich machte. Krischanitz legte neue Pläne vor, die zwar Glas am Dach vorsehen, aber deutlich dezenter: "Es wird in einer eingeschoßigen Erweiterung pro Trakt zwei Hörsäle für jeweils 100 Personen geben."

Mehr Licht im alten Gemäuer

In etwas mehr als drei Jahren soll die Sanierung der beiden Brückenkopfgebäude fertiggestellt sein. Dann wird die Kunstuniversität Linz buchstäblich ins Zentrum gerückt, an einem Standort konzentriert und die Außenstellen in der Reindlstraße und der Sonnensteinstraße Geschichte sein. Derzeit laufen die ersten Abbrucharbeiten an den Stiegenhäusern. "Die breiten Stufen im Inneren werden vom Erdgeschoß bis ins Dach durchgezogen. Zusätzlich wird das Dach geöffnet, um über einen Schacht mehr Licht in das finstere Gemäuer zu bringen", so Krischanitz. In beiden Gebäuden müssen insgesamt rund 18.000 Tonnen Beton und Mauerwerk weichen. Die Errichtung der Dachaufbauten beginnt im Frühjahr. Die Sanierung und Adaptierung des Innenraums wird bis Ende 2016 dauern.

Uni mitten in der Stadt

Sind die Arbeiten im Osttrakt bis im Frühjahr 2017 abgeschlossen, übersiedelt die Kunstuni vom Westtrakt in den neuen Gebäudeteil. Die Sanierung des Westtrakts wird dann noch einmal eineinhalb Jahre, bis Ende 2018, dauern. Dann übersiedeln die in Urfahr untergebrachten Institute der Kunst-Uni in das westliche Brückenkopfgebäude. "Die Konzentration auf einen Standort bringt Synergien in infrastruktureller und verwaltungstechnischer Hinsicht. Durch die neu geschaffenen internen Kommunikationsmöglichkeiten werden die kreativen Potenziale gebündelt. Zudem ermöglicht der zentrale Standort mitten in der Stadt den Austausch zwischen der Bevölkerung, den Touristen und dem Universitätsleben", beschreibt Kannonier die Vorteile der "neuen" Kunstuniversität.

Finanziert wird die insgesamt 36 Millionen Euro kostende Sanierung mit Sondermitteln der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) in einer Höhe von 8,5 Millionen Euro. Stadt Linz und Land Oberösterreich steuern je vier Millionen Euro bei. Der verbleibende Teil wird durch die Refinanzierung der Mieten, die die Kunstuni an die BIG zahlt, getilgt.