Leerstandsmanager für Linz
City Ring will Leerstände in der Innenstadt künftig selbst betreuen

Der Linzer City Ring schlägt einen eigenen Leerstandsmanager vor, der sich um die Vermittlung von verfügbaren Flächen kümmern soll. Bürgermeister Klaus Luger kann sich diese Aufgabe innerhalb des City Rings vorstellen. | Foto: BRS/Gschwandtner
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  • Der Linzer City Ring schlägt einen eigenen Leerstandsmanager vor, der sich um die Vermittlung von verfügbaren Flächen kümmern soll. Bürgermeister Klaus Luger kann sich diese Aufgabe innerhalb des City Rings vorstellen.
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Letzte Woche präsentierte der Linzer City Ring seine neue Marketing-Kampagne. Für City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner muss aber auch die Stadt dringend Maßnahmen setzten, um kaufkräftiges Publikum in die Innenstadt zu bringen: Ihm schwebt ein professionelles Leerstandsmanagement sowie ausreichende günstige Parkmöglichkeiten vor. Zu ersterem Thema fand am Freitag ein Gespräch mit Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) statt. Darin signalisierte dieser Zustimmung zur Idee, diese Position im City Ring anzusiedeln. Nach Ostern sollen weitere Gespräche folgen.

LINZ. Auch wenn die Leerstandsquote in der Linzer Innenstadt laut einer Analyse von Standort+Markt mit 4,1 Prozent im Bundesländervergleich vergleichsweise niedrig ist, sei laut City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner der subjektive Eindruck auf der Landstraße ein anderer. "Für uns ist entscheidend, was die Menschen empfinden, wenn sie durch die Linzer Innenstadt gehen", meint Wied-Baumgartner. Besonders Langzeitleerstände wie etwa der ehemalige Elektro Gross oder die Kleider Bauer-Filiale würden besonders schmerzen, da sie so präsent seien. "Uns ist es ein großes Anliegen, dass Leerflächen rasch wieder vermietet werden", führt der City Ring-Obmann weiter aus.

City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner und City Ring-Geschäftsführerin Ursula Fürst-Matthey präsentieren die neue Kampagne für die Linzer Innenstadt. Das Konzept "Die ganze Welt nur einen Schritt entfernt" stammt von der Linzer Agentur upart. | Foto: Meister Eder
  • City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner und City Ring-Geschäftsführerin Ursula Fürst-Matthey präsentieren die neue Kampagne für die Linzer Innenstadt. Das Konzept "Die ganze Welt nur einen Schritt entfernt" stammt von der Linzer Agentur upart.
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City Ring wünscht sich Leerstandsmanager

Sein Lösungsvorschlag: Ein professionelles Leerflächenmanagement, angesiedelt im Linzer City-Ring. "Dazu braucht es ein Budget und personelle Ressourcen", betont Wied-Baumgartner. Sinnvoll wäre laut City Ring auch eine Online-Plattform vor, auf der alle Leerstände verzeichnet sind. Mit gezielter Strategie könnten so geeignete Flächen internationalen Unternehmen aktiv angeboten werden. "So ist ein guter Branchenmix möglich", meint Wied-Baumgartner.

Linzer Bürgermeister kann sich City Ring-Leerstandsmanager vorstellen

Luger kann sich Übertragung der Aufgabe vorstellen

Letzten Freitag fand dazu ein Termin mit Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) statt. „In Anbetracht der Tatsache, dass unter anderem einige Hauseigentümerinnen und -eigentümer Mitglieder des Linzer City Rings sind und es Wunsch des City Rings ist, kann ich mir die Übertragung der Aufgabe des Leerstandmanagements an den City Ring vorstellen", heißt es von Luger dazu auf Anfrage. Nach Ostern will der Linzer Bürgermeister dazu weitere Gespräche führen.

Anreize durch günstiges Parken und ermäßigte Öffis

Als verbesserungswürdig schätzt Wied-Baumgartner auch die Parkplatz-Situation ein. "Ausreichend Parkplätze sind für die Innenstadt wichtig. Nicht nur für den Handel und die Gastro, sondern auch für viele Dienstleister", betont Wied-Baumgartner. Durch den verstärkten Ausbau der Radwege würden in Linz laut dem City Ring-Obmann im Jahr 2023 und 2024 insgesamt rund 260 Parkplätze wegfallen. Auch Anreize wie vergünstigte Öffi-Tickets oder Ermäßigungen beim Parken würden in Linz völlig fehlen. "In die Innenstadt zu kommen, wird immer unattraktiver", kritisiert Wied-Baumgartner.

In der Einkaufsmeile brauchte es laut Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) keine Parkplätze. Seine Abteilung arbeitet derzeit an einem digitalen Parkleitsystem. Dieses soll ab 2025 Parkplatzsuchende in die nächste freie Garage führen. | Foto: BRS/Archiv
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Hajart: "Parkplätze ja, aber nicht in der Einkaufsmeile"

"Das Auto ist zwar ein Wirtschaftsfaktor, aber nicht der alleinige", kontert Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP), "die Innenstadt muss attraktiv für alle Besuchergruppen sein." Die Anzahl der gestrichenen Parkplätze will Hajart so nicht gelten lassen. Genaue Daten dazu könne er aber momentan nicht nennen. Dass es Parkplätze in der Innenstadt geben muss, ich auch für Hajart klar: "Aber nicht in der Einkaufsmeile". Im Gegenteil: Die Fußgängerzone soll auch auf die südliche Landstraße ausgeweitet werden.

Digitales Parkleitsystem ab 2025

Hajart ortet viel Potenzial in den bestehenden Parkhäusern. Seine Abteilung arbeite gerade an einem digitalen Parkleitsystem für die Innenstadtgaragen. Dieses soll ab 2025 Parkplatzsuchende ins nächste freie Parkhaus führen. "Viele wissen zum Beispiel nicht, dass man im Musiktheater tagsüber sehr günstig parken kann", nennt Hajart als Beispiel. Beim Thema Leerstandsmanagement sind sich Hajart und Wied-Baumgartner hingegen einig.

Grüne wünschen sich "unabhängigen Kümmerer"

Anders sehen es die Linzer Grünen. Für Gemeinderat Bernhard Seeber würde eine Ansiedlung des Leerstandsmanagements beim City Ring auch Nachteile mit sich bringen und wäre keine gute Wahl. „Der City Ring ist eine Interessensvertretung, die in erster Linie die Wünsche ihrer Mitgliedsbetriebe im Auge hat", merkt Seeber an, "ein erfolgreiches Leerstandsmanagement braucht einen unabhängigen ‚Kümmerer‘, der auf die gesamte Stadt schaut und neben den Interessen von Geschäftstreibenden auch die Anliegen von Bewohner:innen, Kulturinitiativen und weiteren Stakeholder:innen im Blick hat.“

FPÖ lädt Stakeholder zu "Rundem Tisch" 

Für die Kritik der Grünen hat die Linzer FPÖ – die bereits seit einiger Zeit für einen Leerstandsmanager einsetzt – wenig übrig. Diese "Blockadehaltung" sei laut Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr "der falsche Weg". Im letzten Wirtschaftsausschuß habe er einen "Runden Tisch" mit allen relevanten Gruppen angestoßen, um über mögliche Lösungsvorschläge zu diskutieren. Dieser soll Mitte Mai stattfinden. "Ich appelliere an alle Stakeholder, sich dort konstruktiv einzubringen und auf mediales Getöse zu verzichten“, so Grabmayr.

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