" Hier gibt es nur Betrunkene und Pferdemädchen"
Die absurdesten Bewertungen Linzer Sehenswürdigkeiten
Ein Blick in die Sterne liefert den Menschen seit jeher Antworten. Vom Ursprung des Universums bis zum Zeitpunkt für den perfekten Haarschnitt, lässt sich am Firmament allerhand ablesen – auch am digitalen. Dort sind es die Online-Sternbilder auf Google die Aufschluss über Qualität von Waren, Speisen, Dienstleistungen und Örtlichkeiten geben sollen. Viele der Bewertungen lassen aber vor allem beim Kritiker selbst tief blicken. Eine Sammlung der absurdesten Kommentare zu Linzer Sehenswürdigkeiten.
LINZ. Vor allem unter den Rezensionen, mit nur einem Stern, finden sich etliche Stilblüten. Manche sicherlich beabsichtigt, andere aber auch ganz im Wortsinn, ungewollt komisch. Meistens dann, wenn die Empörung groß und der Puls jenseits der sprichwörtlichen 180 ist. Ein User, der eigentlich dachte, dass es am Linzer Hauptbahnhof "ganz chillig" wäre, musste bei seinem Besuch dann aber doch entsetzt feststellen, dass es dort nur "Betrunkene und Pferdemädchen" gibt. Nach Linz komme er deshalb nie wieder.
"Saubande an Trainspottern"
Ebenfalls nur einen Stern gab es von einer jungen Frau, weil ihr auf Bahnsteig 12, von einem übergewichtigen und schreienden Mann eine Leberkässemmel entwendet wurde. Der Dieb hätte anschließend mit einer Lok der Baureihe 1142 geflirtet. Die Frau richtet sich daher in ihrer Bahnhofs-Rezension mit einer Forderung an die ÖBB: "Diese Saubande an Trainspottern wird immer schlimmer. Ich bitte darum, in Zukunft mehr Acht auf solche gemeingefährlichen Menschen zu nehmen."
"Wurde festgenommen weil ich klettern wollte"
Bei seinem Besuch im Linzer Volksgarten wurde einem Linzer zwar nichts weggenommen, unzufrieden war der Mann dennoch: "Ich wurde mit Sonnenblumenkernen beworfen" – Ein Stern. "Ganz nette Immobilie, aber der Geschäftszweck scheint mir aus der Zeit gefallen zu sein", urteilt ein Besucher über den Linzer Dom – nicht die einzige Beschwerde über das bedeutende Wahrzeichen. User Max gibt dem Dom zwar immerhin zwei Sterne, findet aber, dass es dort kein nettes Personal gibt. Der Grund für seinen Unmut: "Wurde festgenommen, weil ich klettern wollte."
Feministische Kritik an der Grottenbahn
Auch die Grottenbahn erhielt nur zwei Sterne, weil ein extra aus Wien angereister Besucher enttäuscht feststellen musste, dass es sich um eine Attraktion für Kinder handelt. Frau Judith bemängelt zudem: "Aus einer feministisch-kritischen Perspektive finde ich es problematisch, dass nur männliche Zwerge dargestellt sind." Und wegen der ausgestopften Tiere bräuchte es eine "Triggerwarnung". Apropos Tiere, davon gäbe es laut einem beleidigten Touristen im Linzer Zoo viel zu wenige: "Keine Tiger, keine Löwen, keine Elefanten" – ein Stern.
"Mir schoss die Speibe nur so aus dem Rachen"
1-Stern-Bewertungen in Hülle und Fülle gibt es nicht zuletzt für den hiesigen Kunst- und Kulturbetrieb. Im Fall des Ars Electronica Centers ist das kaum verwunderlich, versetzte es doch einen User in einen derart schlechten gesundheitlichen Zustand, dass diesem "die Speibe nur so aus dem Rachen schoss". Die starke Übelkeit war übrigens den "woke-konform durchgegenderten Beschreibungen" geschuldet. Ein Problem, das die "bedeutungslose, kleine Provinzsammlung" im Lentos nicht hat. Dafür brachte das Museum eine rumänische Touristin mit seinen Eintrittspreisen an den Rand der Verzweiflung: "Ich habe ehrlich gesagt geweint, nachdem das Ticket sieben Euro gekostet hat."
"Wurde immer nur angeschrien!!!"
"Frechheit! Man wurde immer nur angeschrien!!!", schrieb User Jonas, wohl in höchster emotionaler Erregung über seinen Ausflug ins Schlossmuseum. Dass es für eine schlechte Bewertung aber noch nicht einmal den persönlichen Besuch des Kritikers im Haus braucht, beweist eindrucksvoll diese 2-Stern-Beurteilung des Brucknerhauses: "Ich war nicht im Gebäude und habe dort keine Veranstaltung besucht. Ich bin letzte Woche links am Gebäude Richtung Donaulände gelaufen. Ich habe mir dort sowas von den Fuß umgeknickt, dass ich heute noch Probleme habe."
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