Buchhandlung Fürstelberger
Diese drei Bücher sollten Sie unbedingt lesen
Sabine Weißensteiner von der Buchhandlung Fürstelberger empfiehlt die drei neuen Werke von Bernhard Schlink, Robert Seethaler und Alex Beer. Warum, verrät Sie uns hier.
LINZ. Heuer fallen ja leider sämtliche Buchmessen der Corona-Krise zum Opfer. Ein Grund mehr um die Buchhandlung ums Eck zurate zu ziehen. Sabine Weißensteiner von der Buchhandlung Fürstelberger in der Linzer Landstraße hat drei ganz persönlichen Empfehlungen für die StadtRundschau-Leser.
Alle Facetten des Lebens
Bernhard Schlinks „Abschiedsfarben“ thematisiert verschiedenste Lebenssituationen, die einen Abschied erfordern. Und das auf eine "traumhaft schöne Weise, weil er das einfach kann", sagt Weißensteiner. Über das Gelingen und Scheitern der Liebe, über Vertrauen und Verrat, über bedrohliche und bewältigte Erinnerungen und darüber, wie im falschen Leben oft das richtige liegt und im richtigen das falsche. Es sind Geschichten von Menschen in verschiedenen Lebensphasen und ihren Hoffnungen und Verstrickungen. "Das Buch ist traurig, es ist schön, es bringt einfach alle Facetten des Lebens, das hat mir wirklich gefallen", so Weißensteiner.
Bernhard Schlink, Abschiedsfarben, Diogenes Verlag 2020, ISBN 9783257071375, 240 Seiten, 24 Euro
Mahlers letzte Reise
Sobald ein Buch von Seethaler erscheint, nimmt Sabine Weißensteiner es sofort mit nach Hause. "Er hat eine schöne Sprache und bringt mit kurzen Sätzen Gefühle auf den Punkt", sagt Weißensteiner. "Der letzte Satz" begleitet den Komponisten Gustav Mahler auf seiner letzten Reise an Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa. Seethaler zeichnet ein ergreifendes Porträt des Ausnahmekünstlers als müde gewordenen Arbeiter, dem die Vergangenheit in Form glasklarer Momente der Schönheit und des Bedauerns entgegentritt.
Robert Seethaler, Der letzte Satz, Hanser Berlin 2020, ISBN-103446267883, 128 Seiten, 19 Euro
Mit Geist und Witz durchs Leben
Ins Nürnberg des Jahres 1942 führt die Historikerin und Krimiautorin Alex Beer den jüdischen Antiquar Isaak Rubinstein, der sich noch immer als Sonderermittler Adolf Weissmann ausgibt. In der zweiten Band "Unter Wölfen. Der verborgene Feind" erhält er durch eine Liaison mit der Nazigröße Ursula von Rahn Zugang zu den höchsten gesellschaftlichen Kreisen. Doch schon bald muss er eine brutale Mordserie aufklären. "Ich glaube, es war nicht geplant, dass es da eine Fortsetzung gibt, aber der erste 'Unter Wölfen´' war so ein Knaller", sagt Weißensteiner, die ein Riesenfan des "total sympathischen" Antiquars ist, der sich "durchs Leben mogelt und sich mit Geist und Witz durch schlimme Dinge durchlaviert".
Alex Beer, Unter Wölfen. Der verborgene Feind, Limes Verlag 2020, ISBN-10 : 3809027367, 352 Seiten, 16 Euro
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