Drei große Frauen von Edward Albee
Edward Albee gilt als einer der einflussreichsten Autoren in den USA und erlangte vor allem durch das Drama “Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ Weltruhm. Für die Tragikomödie “Drei große Frauen“, die kurz nach dem Tod seiner Mutter entstanden ist, erhielt er 1994 den Pulitzer Preis.
Eine 92jährige Dame, die den Alltag ohne fremde Hilfe längst nicht mehr geregelt bekommt und von einer 50jährigen Frau gepflegt wird, bekommt Besuch von einer jungen Anwaltsgehilfin, welche ausstehende Rechnungen eintreiben soll.
Die Alte kommt ins Erzählen und lässt ihr Leben noch einmal Revue passieren. Zumindest versucht sie es. Oft ist ihr Geist so hinfällig wie ihr Körper, sie schwankt zwischen Vergangenheit und Zukunft hin und her und hat vergessen, was sie schon alles vergessen hat.
Manchmal allerdings ist sie den anderen beiden an Klarheit, Humor und Weitblick deutlich überlegen.
Die Anwaltsgehilfin kann weder ihre Ungeduld noch den Abscheu verbergen und weiß, dass sie niemals so enden wird. Aber auch die stoische Gelassenheit der Pflegerin, die zunächst noch zwischen den beiden zu vermitteln versucht, bekommt Risse. Auch sie haben die Enttäuschungen des Lebens geprägt. So wird gekämpft um den richtigen Lebensentwurf, um die glücklichen Momente, ums Sterben und ums Loslassenkönnen, bis ein Schlaganfall der Älteren die Situation verändert und dem Geschehen eine überraschende Wendung gibt.
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