Waldbrände in Griechenland
Ein Linzer berichtet vom Flammen-Chaos auf Rhodos
Seit Tagen wüten auf der beliebten griechischen Ferieninsel Rhodos verheerende Waldbrände. Eine Fläche von etwa 100 Quadratkilometer wurde durch die Flammen zerstört und zwang zehntausende Touristen und Einheimische zur Flucht. Sicher am Flughafen in Hörsching gelandet sind am Montagnachmittag, 24. Juli, knapp 170 Urlauber.
LINZ. Unter ihnen auch Mario aus Linz. Der 39-Jährige verbrachte, gemeinsam mit seiner Freundin, eine Woche in Lachania, im Süden des Inselparadieses und erlebte das Flammen-Chaos hautnah. "Am Sonntag sind wir noch nach Rhodos Stadt gefahren, da haben wir schon die Rauchschwaden gesehen. Beim Zurückfahren war dann das totale Chaos auf den Straßen. Feuerwehr, Polizei und Rettung überall, die ganze Hauptstraße war gesperrt. Als wir beim Hotel angekommen sind, ebenfalls pures Chaos", schildert der Griechenlandurlauber die Situation vor Ort im BezirksRundSchau-Gespräch.
"Leute haben geweint und wussten nicht mehr wie es weitergeht"
Die beiden hatten Glück im Unglück, ihr Hotel war zu diesem Zeitpunkt nicht unmittelbar von den Flammen betroffen und wurde deshalb zur Notunterkunft für knapp 2.000 evakuierte Touristen aus der Region. "Am Boden, in der Empfangshalle, überall sind sie gelegen, auch am Strand auf den Liegen", so der 39-Jährige.
Manche, so habe er im Gespräch erfahren, seien kurz davor direkt aus dem Pool heraus, in Sicherheit gebracht worden und mussten alles zurücklassen. "Mir persönlich ist das schon sehr nahegegangen, wenn Leute geweint haben und nicht mehr wussten, wie es weitergeht". Angst habe der Linzer aber nie gehabt, denn das Personal habe sein Bestes gegeben und sich gut um alle gekümmert.
"August wieder ein ganz normaler Urlaubsmonat"
Am Flughafen Linz rechnet man unterdessen mit einer raschen Normalisierung der Situation. „Man muss sagen, dass 90 Prozent der Hotels auf Rhodos nach wie vor in Betrieb sind. Wir gehen davon aus, dass der August wieder ein ganz normaler Urlaubsmonat auf Rhodos sein wird“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Norbert Draskovits.
AK rät von Rhodos-Reise ab
„Die Reiseveranstalter sind gut beraten, die Urlauber keiner Gefahr auszusetzen“, betont Gernot Fieber vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich. Für den Experten ist es nicht nachvollziehbar, dass manche Reiseveranstalter ihre Flüge bis am 25. Juli gestoppt haben und nicht Urlauber von Rhodos ausgeflogen haben. Sollte sich die Gefahr am Urlaubsort weiter erhöhen, kann man als Urlauber von der Reise zurücktreten. Fieber: „Wenn der Hotelaufenthalt unterbrochen wird, ist es eine Sache der Gewährleistung. Verbranntes Gepäck und Wertsachen sind ein Fall für die Reise- beziehungsweise die Haushaltsversicherung.“ Die AK rät im Moment von Reisen nach Rhodos ab: „Sollten Urlauber vor Ort in eine Notlage geraten, ist nicht sichergestellt, dass der Versicherungsschutz greift.“
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