Bitte nicht berühren
Falsche Tierliebe ist für den Osterhasen tödlich

Braucht Rücksicht: In Teilen Deutschlands gilt der Feldhase bereits als stark gefährdet. | Foto: OÖLJV
  • Braucht Rücksicht: In Teilen Deutschlands gilt der Feldhase bereits als stark gefährdet.
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Für den (Oster)Hasen sind die anstehenden Feiertage alles andere als eine Ruhige Zeit, denn auch sein eigenes „Nest“ ist aktuell gut gefüllt und verlangt Meister Lampe viel ab. Der erste Satz mit bis zu drei Jungen pro Häsin ist nach einer etwa 40 tägigen Trächtigkeit bereits auf der Welt. Doch kaum geboren schweben viele März-Häschen bereits in akuter Lebensgefahr.

LINZ. Die zu dieser Jahreszeit wechselhafte und nasskalte Witterung sowie zahlreiche Fressfeinde setzen ihnen schwer zu. Gefährlich werden den Junghasen vor allem Krähen, Füchse, Katzen und nicht angeleinte Hunde.

Risikofaktor Mensch

Hinzu kommt der „Risikofaktor“ Mensch. Oft ist es falsch verstandene Tierliebe, die dem Hasen-Nachwuchs zum mitunter tödlichen Verhängnis wird. Bis zu fünf Mal pro Tag ist etwa Willi Schnebel von der OÖ Tierrettung zur Zeit rund um Linz im Einsatz, um vermeintlich „gerettete“ Junghasen aufzunehmen.

Jungtiere nicht angreifen

Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner appelliert daher, keine jungen Feldhasen mitzunehmen. "Die scheinbar einsamen, verlassenen Jungtiere befinden sich stets in der Obhut ihrer fürsorglichen Hasenmütter und sollten nicht berührt werden“. Sieghartsleitner rät außerdem: „Sollten Kinder dennoch so einen „Wollknäuel“ heimbringen, dann setzen Sie ihn wieder dorthin zurück, wo er her ist. Die Mutterliebe ist oft stärker als ein möglich anhaftender Geruch des Menschen.“

Gedankenlosigkeit für Tiere tödlich

Gerade im Frühling könne menschliche Gedankenlosigkeit für Tiere und im Speziellen Jungtiere schwerwiegende oder gar tödliche Folgen haben, erklärt Wildbiologe Christopher Böck vom Oberösterreichischen Landesjagdverband. Für die Natur sei es daher jetzt besonders wichtig beim Spazieren auf den Wegen zu bleiben und Hunde nicht unbeaufsichtigt stöbern zu lassen oder an die Leine zu nehmen.

5.000 Verkehrsopfer Pro Jahr

25.000 Hasen starben in den vergangenen fünf Jahren auf Oberösterreichs Straßen, wobei die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher sein dürfte. Zur Paarungszeit sind die Tiere auf der Suche nach Partnern besonders gefährdet. VCÖ und WWF betonen deshalb die Wichtigkeit, Zersiedelung zu stoppen und stattdessen Ortskerne und Nahversorgung zu stärken. Eine verkehrssparende Siedlungsentwicklung reduziere die Verkehrsbelastung sowohl für Menschen als auch Tiere.

Weniger Verkehr gut für Tiere

VCÖ Sprecher Christian Gratzer appeliert zudem: "Jede Fahrgemeinschaft, die zwei oder drei Autos auf eines reduziert, jeder Umstieg vom Auto auf Bahn, Bus oder Fahrrad reduziert die Verkehrsbelastung, wovon auch die heimische Tierwelt profitiert."

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