Interview

Gesangskapelle Hermann: Im Schauspielhaus wird's "fesch"

Die a cappella Boyband Hermann tourt nun schon mehr als zehn Jahre quer durch die Welt. Frisch wie eh und je, körperlich gestählt durch ihre Jubiläumstour und stimmlich poliert kommt die fünfköpfige Gesangskapelle Anfang Oktober ins Linzer Schauspielhaus. Tickets gibt's HIER. 

LINZ. Nach dem Zehn-Jahres-Jubiläum mitsamt Revue-Tour möchte sich die Gesangskapelle Hermann auf keinen Fall auf ihrem Erfolg ausruhen. Deshalb kommt die a cappella Boyband auch schon am 5. Oktober nach Linz und gastiert ab 19.30 Uhr mit neuen Liedern im Gepäck im Schauspielhaus. In ihrem aktuellen Programm "fesch" changieren die fünf Sänger zwischen Selbstironie und Zeigefinger sowie Blödelei und musikalischer Finesse. Vor ihrem Auftritt hat die BezirksRundSchau Linz mit den Hermännern gesprochen und ihnen einige Fragen gestellt:

Wie hat sich die Gesangskapelle Hermann zusammengefunden?
Also kennengelernt haben wir uns alle in einem oberösterreichischen Chor. Berni studierte in unseren Anfängen grad Komposition auf der Bruckneruni und brauchte „Versuchskaninchen“ für ein paar von ihm komponierte Männerchorstücke. Daraus wurde dann ein wöchentlicher Termin in diversen Wohnungen in Wien und das spornte wiederum den Höchtel an, immer weiter zu komponieren. Tja, der Rest ist eh bekannt und quasi legendär. (lacht)

Wie sind die Hermänner zur Musik gekommen?
(Bernhard) Zum einen war’s bei mir der musikalische Background in meiner Familie, wo es quasi „dazugehörte“, ein Instrument in der Musikschule zu lernen und im Chor zu singen. Und zum anderen das große Interesse an Popmusik und Subkultur beziehungsweise der ausgeprägte Drang, selbst kreativ zu sein und was „Eigenes“ zu machen. Irgendwann kam in meiner späteren Jugend dann auch noch eine Portion Ernst dazu und plötzlich kommt der Moment, wo man sich selbst aus Überzeugung Musiker nennt.

Welche Themen spricht die Gesangskapelle Hermann an?
Alles, was im weitesten Sinne unseren Alltag berührt, bietet Möglichkeit zur Inspiration; dementsprechend gibt es kaum Themen, die uns nicht ansprechen. Gesellschaftliches Miteinander, Familienverhältnisse, Nahrungszufuhr, nachhaltige Fortbewegung, fremde und eigene Spleens, Um- und Missstände aller Art – die Liste könnte ewig so fortgeführt werden. Viel wesentlicher ist für uns, ob sich auch ein feinsinniger, humorvoller Umgang mit dem jeweiligen Thema finden lässt, und ob sich dadurch Mehrwert ergibt. Ideal ist, über das Einfache zum Großen zu gelangen und inhaltlich schwere Themen leichtfüßig zu verpacken.

Wie entsteht neue Musik?
Das hat sich bei uns im Laufe der Jahre sehr verändert. In unseren Anfängen war ausnahmslos Bernhard für alle Kompositionen verantwortlich, beziehungsweise waren seine Kompositionen teilweise vorher schon da und eigentlicher Anstoß für die Gründung der Band. Er hat sich alles alleine im stillen Kämmerlein ausgedacht, die Musik detailliert ausnotiert und wir anderen mussten dann bloß noch die ausgedruckten Notenblätter studieren. Mittlerweile haben wir da einen freieren, gemeinschaftlicheren Zugang dazu. Jeder von uns bringt – mal holzschnittartig, mal ausgefeilter – Skizzen, Texte, Ideen zur Probe mit und zusammen basteln und arrangieren wir an unseren Liedern herum, bis alle zufrieden sind; oftmals eine Herausforderung, aber immer inspirierend und lustig.

Was verspricht der Abend im Schauspielhaus?
Im Großen und Ganzen gute Unterhaltung, im Publikum wie auch auf der Bühne. Durch eine ordentlichen Prise Spontanität im Bühnenkonzept bleibt diese Frage aber auch für uns selbst immer spannend.

Was zeichnet das neue Programm "fesch" aus?
Das aktuelle Programm zeigt einen Ausschnitt aus unserem langjährigen Schaffen, beinhaltet aber auch einige unveröffentlichte Schmankerl, die bereits einen Ausblick auf das nächste Album geben.

Was bedeutet für die Hermänner ein Konzertabend in Linz?
In Linz haben wir im April 2013 eines unserer ersten Konzerte überhaupt gespielt. Daran erinnern wir uns immer wieder gerne zurück. Somit ist es jedes Mal eine Freude, wenn wir wieder Station in Linz machen und wir fühlen uns hier extrem wohl. Die Leute im Publikum sind entspannt und locker und das überträgt sich sofort auf uns auf der Bühne. Und im Anschluss an das Konzert kann es durchaus passieren, dass wir uns noch ins Linzer Nachtleben schmeißen.

Wie wird es nach dem 10-Jahres-Jubiläum nun weitergehen?
Wir stecken aktuell mitten in den Arbeiten an unserem 5. Studioalbum, welches 2024 das Licht der Welt erblicken wird. Darauf freuen wir uns schon - sehr sogar!