Hauptstraße: Umgestaltung in Hand der Anrainer
Die Hauptstraße wird neu gestaltet. In welcher Form entscheiden 2.000 Anrainer und ein Kartenspiel.
Die Hauptstraße in Linz-Urfahr ist Einkauf- und Durchfahrtstraße zugleich. Derzeit müssen sich Radfahrer, Fußgänger, Öffis und Autos die Straße teilen. Zu den Engstellen auf Fahrbahn und Bürgersteig kommen die übersichtlichen Kreuzungen hinzu. Langfristig soll das Verkehrsaufkommen im Zentrum von Linz-Urfahr verringert werden. Bereits seit Sommer 2016 läuft ein Bürgerbeteiligungsverfahren zur Neugestaltung der Hauptstraße. In mehreren professionell moderierten Workshops brachten Anrainer und Wirtschaftstreibende ihre Ideen zur Entwicklung des Urfahraner Zentrums ein.
Als Ergebnis wurden vier Varianten einer künftigen Neugestaltung ausgearbeitet. Von einer Beibehaltung der momentanen Verkehrsführung sowie einer leichten Verkehrsberuhigung bis zur Schaffung einer Begegnungs- oder aber Fußgängerzone gehen die Vorschläge. Architekt Matthias Seyfert fasste die Workshop-Beiträge in vier Bauplänen zusammen. Um die Entwürfe gegenüberstellen zu können, entwarf Seyfert ein Kartenspiel. Das spielerische Konzept soll zu einer höheren Bürgerbeteiligung anregen. Für Lorenz Potocnik (Neos) ist die Neugestaltung auch ein "Wirtschaftsfaktor". Linz stehe im globalen Wettbewerb um die besten Köpfe "und die achten in erster Linie auf Lebensqualität, für sich und ihre Familie", plädiert Potocnik für eine Aufwertung der Hauptstraße. "Urfahr kann hier endlich ein Zentrum bekommen. Davon würden auch die Geschäftstreibenden profitieren." Über das Ausmaß der Verkehrsberuhigung sollen nun die Anwohner selber entscheiden.
2.000 Anrainer stimmberechtigt
Noch in dieser Woche erhalten rund 2.000 Anrainer rund um die Haupstraße Post von der Stadt. Ein Kartenspiel soll den Anwohnern die vier Varianten näher bringen. Acht Straßenabschnitte werden in jeweils vier Versionen dargestellt, das ergibt insgesamt 32 Karten. Auf jeder Karte finden sich Pläne samt Beschreibungen Interessierte Bürger können anhand der Pläne Ist-Zustand und Umbauvorhaben vergleichen. Am Ende wird für eine Version abgestimmt. Die Variante, die die meisten Stimmen erhält wird von der Stadt weiterverfolgt. Bis zum 15. Mai haben die Urfahraner Zeit sich zu entscheiden. Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP) hofft auf eine Rückmeldungsquote von mehr als 20 Prozent.
Durchbindung Reindlstraße ab Sommer
Hein schätzt die Umbaukosten für Begegnungs- oder Fußgängerzone auf mindestens 300.000 Euro. So viel würde eine Angleichung des Niveaus von Fahrbahn und Bürgersteig kosten. Fix ist, dass ab dem Sommer an einer Durchbindung der Reindlstraße gebaut wird. Diese ist Voraussetzung für eine Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße. Die Umgestaltung des Hinsenkampplatzes wird derzeit von außen vorgelassen. Hier sei eine Lösung nur gemeinsam mit dem Land möglich. Zuerst müssen wir hier die zweite Schienenachse fixieren", so Hein. Die Gestaltung des Kreuzungsbereich hängt von möglichen unterirdische Trassenführungen von Straßenbahn oder Individualverkehr ab.
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