Höhenrausch 2018: „Viel Zärtlichkeit und überwältigende Brachialität“

"El Pensador" des kubanischen Künstlers KCHO besteht aus Überresten angeschwemmter Boote und Treibgut.
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  • "El Pensador" des kubanischen Künstlers KCHO besteht aus Überresten angeschwemmter Boote und Treibgut.
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LINZ (sje). Ein atemberaubender Blick über die Dächer von Linz. Von 24. Mai bis 14. Oktober kann der Ausblick von der Aussichtsplattform des jährlichen Höhenrauschs genossen werden. Unter dem Motto „Das andere Ufer“ befasst sich die diesjährige Ausstellung mit den vielen Facetten des Wassers. „Wir wollen das Wasser in all seinen Dimensionen darstellen“, sagt Martin Sturm, Direktor des Offenen Kulturhauses (OK). Mehr als 40 internationale Künstler haben Projekte geschaffen, die sich mit dem Element Wasser und seinen widersprüchlichen Qualitäten beschäftigen: Als Schönheit, als Nutzbringer, als Verderbnis, als Abgrenzung und als ein Raum des Aufbruchs, des Austausches, der Überwindung und der Utopie aber auch des Scheiterns. Auch die Hybridität des Wassers soll durch die Ausstellung übermittelt werden. Kuratorin Elisabeth Schweeger meinte dazu: „Das Wasser besitzt viel Zärtlichkeit und eine überwältigende Brachialität!“

Wasser in all seinen Facetten

Bei einem Rundweg können die künstlerischen Projekte besichtigt werden. Er führt vom OK über die Dachböden des Ursulinenhofs auf die Dächer. Über aufwendige Skulpturen, zu Klangräumen wo durch Magnetismus Wasser zum Schwingen gebracht wird, bis hin zu Videoproduktionen bei denen Wasser und die Macht dahinter auf verschiedenste Weise dargestellt ist. Highlights sind die Arbeit des portugiesisch-französischen Architekten und Künstlers Didier Faustino, der mit einer Welle aus Absperrgittern die Ambivalenz zwischen Begrenzung und Freiheit thematisiert. Die deutsche Künstlerin Marina Grcic lässt den neu erschlossenen Dachboden der Ursulinenkirche mit einer Audioinstallation erklingen. Der Kubander KCHO hat eine Figur aus einfachsten Mitteln wie zusammengesetzten Fischerbooten auf das Dach der Passage Linz gesetzt, eine Art Denker über die zerstörerische Kraft des Wassers.Die Ausstellung ist eine Mischung aus internationaler und regionaler Kunst, die zeigen wollen wie ambivalent der Weg über die Wassergrenze zum Einen und wie sehr mit dem Aufbruch andererseits eine Weitung des Blicks verbunden ist.
Ab 24. Mai können täglich um 17.30 Uhr, ohne Anmeldung, allgemeine Führungen mitgemacht werden. Weiters werden Kombiführungen des Höhenrauschs und des Mariendoms jeden Donnerstag und Samstag um 15 Uhr angeboten. Anmeldungen können über das Domcenter durchgeführt werden. Auch für die ganze Familie gibt es ein ganz besonderes Erlebnis. Spiel- und Workshop-Zonen machen die Ausstellung für Kinder attraktiv.

Das fliegende Schiff über Linz

Aushängeschild des diesjährigen Höhenrauschs ist das „Fliegende Schiff“ des russischen Künstlers Alexander Ponomarev. Auf der raiffeisen kunst garage hat er den Oberösterreich-Turm zu einem Masten umgebaut und mit Seilen ein über 20 Meter langes Schiff aus Stahl und Aluminium montiert, das – je nach Blickrichtung – in der Luft schwebt oder in den Seilen hängt. Alexander Ponomarev möchte damit ein zentrales Thema aufgreifen: „den Traum, von Unendlichkeit zu Unendlichkeit zu wandern“.
Auf dem Parkdeck 14 hat der Künstler Andreas Strauss ein „Multispace“ aus flexibel einsetzbaren Containerrahmen entwickelt, die eine zweistöckige überdachte Aufenthaltszone ist. Dort ist neben einer Gastronomie eine „Hörkapsel“ des ORF musikprotokolls. Direkt auf dem Parkdeck ist eine Brunneninstallation des Künstlers Benjamin Bergmann zu sehen. Der alte „Gis Sender“, dessen Spitze 2012 abgebaut wurde, dient nun als Aussichtsplattform und Leuchtturm des Höhenrauschs. Weiters gibt es heuer wieder eine Kooperation mit regionalen Künstlern und Partnern. Im voestalpine one space präsentiert Leo Schatzl ein langjähriges Projekt „Floating Village“, an dem zahlreiche Partner der freien Szene und Studenten der Kunstuniversität Linz mitgearbeitet haben. Prozesshaft soll die offene Raumstruktur besetzt werden und zu einem fluiden Zwischenraum werden, wenn Studierende darunter, auf einer Art Insel leben und arbeiten.

Die Partner hinter dem Höhenrausch

„Die Kooperation mit Wirtschaftspartnern ist beim Höhenrausch mittlerweile gelebte Praxis. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass heimische Firmen auch KnowHow bei der Entwicklung mit einbringen und gemeinsam mit einem ausgezeichneten Team und den Künstlern Projekte realisieren“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Der Höhenrausch ist ein Teil der DonauArt – bei dem sich viele Künstler mit dem Thema Wasser beschäftigen. Die vielschichtige Bedeutung und historische Veränderungen des Donauraums waren Ausgangspunkte für die diesjährige Ausstellung. Partner des Kulturspektakels sind die langjährigen Hauptsponsoren Raiffeisenlandesbank OÖ und voestalpine, die den Höhenrausch seit Jahren unterstützen und Infrastruktur zur Verfügung stellen. Michaela Keplinger-Mitterlehenr, stellvertretende Generaldirektorin der Raiffeisenlandesbank OÖ: „Der Höhenrausch ist eines der eindrucksvollsten künstlerischen Projekte. Für mich ist die Kunst die interessanteste Form der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten.“ Finanziell wurde das fliegende Schiff von Innovametall, Teufelberger sowie Bilfinger VAM unterstützt. So hat Innovametall gemeinsam mit dem Künstler das Schiff konstruiert, Teufelberger hat die High-Tech Faserseile für das Schiff und den Turm geliefert sowie Sicherheitsbekleidung für die Höhenarbeiter zur Verfügung gestellt. Die Firma Bilfinger VAM hat die Montage des Gitterturmes sowie des Schiffs durchgeführt und alle Motageplatten und Spezialkonfektionen hergestellt.

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