In alten Ansichten: Lager Bindermichl als Zufluchtsort für jüdische Flüchtlinge
Der Stadtteil Bindermichl entstand erst mit dem Bau der Wohnsiedlung für die Bediensteten der Hermann-Göring-Werke in der NS-Zeit. Davor war das Gebiet weitgehend unbebaut.
Aufgrund der katastrophalen Zustände in den völlig überfüllten Flüchtlingslagern nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden vor allem für die schwer traumatisierten jüdischen Heimatvertriebenen bessere Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.
Fündig wurde man unter anderem in der Wohnverbauung am Bindermichl, wo ab Oktober 1945 das sogenannte „Lager Bindermichl“ eingerichtet wurde. In insgesamt drei Wohnblöcken wurde mit einem eigenen Bürgermeister, Geschäften, Schulen und einer eigenen Verwaltung eine kleine Stadt in der Stadt geschaffen. Für viele jüdische Flüchtlinge war das Quartier am Bindermichl allerdings nur eine Station auf ihrem Weg in eine neue Zukunft in den USA, Kanada und vor allem ab 1948 im neu gegründeten Staat Israel.
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