Autofreier Hauptplatz
Jetzt machen Aktivisten Hauptplatz autofrei – Hein spricht von Störaktion

- In Linz kämpfen AktivistInnen weiterhin für einen autofreien Hauptplatz – in der kommenden Woche wird an vier Tagen demonstriert.
- Foto: Autofreitag
- hochgeladen von Andreas Baumgartner
Nach dem Aus für den autofreien Hauptplatz wollen die AktivistInnen der Aktion "Autofreitag" die Sache nun selbst in die Hand nehmen.
LINZ. Die Reaktion von Vizebürgermeister Markus Hein ließ nicht lange auf sich warten: "Störaktion, bei denen ein stadtweites Verkehrschaos bewusst in Kauf genommen wird. Diesen blindwütigen Aktionismus verurteile ich und erteile den Störungen eine klare Absage“, so Hein in einer Presseaussendung.
Kundgebungen auf einziger Zufahrtsstraße
Zuvor kündigte die Aktion "Autofreitag fürs Klima" an von Montag, 27. Juli bis Donnerstag, 30. Juli jeweils um 16 Uhr Kundgebungen in der Theatergasse abhalten zu wollen. Die Straße vom Landestheater Richtung Landhaus ist die einzige Zufahrt zum Hauptplatz, nachdem die Rathausgasse zur Fußgängerzone erklärt wurde.
"Begrünten Hauptplatz genießen"
Zum Abschluss der Aktion am Freitag, 31. Juli 2020 um 15 Uhr ruft "Autofreitag" zum Fest des autofreien Hauptplatzes. "Passant*innen, Flanierer*innen und Gastgartenbesucher*innen können mit der einwöchigen Aktion die Annehmlichkeiten des neu begrünten Hauptplatzes auch nach Versagen der Linzer Verkehrspolitik weiterhin genießen", so die AktivistInnen. Für sie ist ein autofreier Hauptplatz auch eine Frage der Flächengerechtigkeit – immerhin besitzen rund die Hälfte der LinzerInnen kein Auto.
Durch die öffentliche Ankündigung eine Woche vor der De-Facto-Sperre sollen sich VerkehrsteilnehmerInnen auf die neue Situation einstellen können, sagen die Klima-AktivistInnen. "Der autofreie Hauptplatz ist für den Klimaschutz dringend notwendig. Und es geht auch um die unmittelbare Gesundheit der Anwohner*innen. Laut einer niederländischen Studie erhöht schon ein Mikrogramm mehr Feinstaub pro Kubikmeter Luft die Anzahl der Coronatoten um cirka 15 Prozent", so Autofreitag-Aktivist Andreas Schütz.
Luger: "Horuck-Aktion verunsichert Bevölkerung"
Auch Bürgermeister Klaus Luger hält von der Aktion nur wenig: „Unkoordinierte Horuck-Vorschläge verunsichern die Linzer Bevölkerung wie auch die Pendlerinnen und Pendler. Ich halte nichts davon, zu diesem verfrühten Zeitpunkt über Sperren und Beruhigungsmaßnahmen zu philosophieren. Wir sollten lieber Lehren aus dem Versuch ,Autofreier Hauptplatz' ziehen. Dieses Projekt hat uns gezeigt, dass wir alle vier fertiggestellten Brücken brauchen, um Verkehrsstränge neu zu ordnen“, so Luger.


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