Prix Ars Electronica
Jüngste Siegerin ist erst zehn Jahre alt
Aus insgesamt 3256 Einreichungen aus 82 Ländern wurden am 22. Mai die Gewinnerprojekte der begehrten "Goldenen Nica" verkündet. Seit mehr als zehn Jahren kam eines der Siegerprojekte aus Österreich.
LINZ. Drei goldene Nicas und zwei Nachwuchspreise konnte die 20ig-köpfige Fachjury dieses Jahr vergeben. Neu hinzugekommen ist die Kategorie "Artificial Intelligence & Life Art" bei der auf Anhieb mehr als 800 Einreichungen zustande kamen.
Nachwuchspreis - "Create Your World"
Bei den jungen Teilnehmern gab es dieses Jahr ebenfalls eine Neuerung. Der Nachwuchspreis wurde in zwei Altersgruppen aufgeteilt: Young Creatives bis 14 Jahre und Young Professionals von 14 bis 18 Jahren.
Über den "Young Creatives-Award", dotiert mit 500 Euro freute sich Mina Sophie Hackl aus Altenberg bei Linz. Die Schülerin der Volksschule Altenberg verarbeitete mit der App "gacha life" ihre persönliche Mobbing-Erfahrung als Animation. "Mit youtube-Tutorials hab ich mir das selbst beigebracht", erklärt die Zehnjährige.
Herausragend ist das Gewinnerprojekt der Kategorie mit 3.000 Euro dotierten Kategorie "Young Professionals". Der Wiener Schüler Alex Lazarov entwickelte gemeinsam mit seinen Freunden die fünfteilige-Webserie "Jungle". Mit eigener Ästhetik und Bildsprache schildert er damit authentisch die Lebensrealität Jugendlicher in Wien. Es sei "Eine Liebeserklärung an Wien", meinte der 18-Jährige über sein Siegerprojekt.
Erstmals wieder Preisträger aus Österreich
In den drei Hauptkategorien gingen die Preise an Künstler aus Kanade, den USA und erstmals seit mehr als zehn Jahren auch nach Österreich.In der Kategorie "Digital Music" darf sich seit mehr als zehn Jahren wieder ein österreichischer Künstler über die Auszeichnung freuen. Peter Kutin überzeugte die Jury mit seiner Klang-Skulptur "Torso #1".
Als Siegerprojekt im Feld der "Computer Animation" beeindruckte das Kanadische Team um Kalina Bertin die Jury am meisten. Ihre Virtual Reality-Animation "Manic VR" lässt den Betrachter in die Welt von Menschen mit Bipolarer Störung eintauchen. Anlass für dieses Projekt gaben die Geschwister Bertins, die beide mit dieser psychischen Erkrankung leiden.
In der neuen Kategorie "Artificial Intelligence & Life Art" überzeugte der bekannte amerikanische Bio-Artist Paul Vanouse. Er stellte mit einer sich selbst regulierenden Kunstinstallation den Geruch von körperlicher Arbeit künstlich her. Ergänzt wird das Objekt durch Holzkohle-Prints von verschwitzen T-Shirts.
Festivalleiter Gerfried Stocker nahm dieses Projekt zum Anlass um darauf hinzuweisen, wie eng aktuell zeitgenössische Kunst mit den Naturwissenschaften verbunden sei.
"Der neue Künstlertypus ist Gentechniker, Computerwissenschafter oder Biologe.Die Wissenschaft gehört mittlerweile zum Handwerkszeug des Künstlers", so Stocker.
Ars Electronica Festival
Von 5. bis 9. September findet das Ars Electronica Festival zum letzten Mal in der PostCity statt. Alle Gewinnerprojekte sind im Rahmen des Festivals zu sehen. Die offizielle Preisverleihung der "Goldenen Nicas" wird ebenfalls im Rahmen des Festivals erfolgen.
Weitere Infos zum Festival: HIER
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