Landesschulratspräsident sagt Adieu
Ende Juli geht Fritz Enzenhofer in Pension. Zum Abschied zieht er eine positive Bilanz, übt aber auch Kritik.
17 Jahre war Fritz Enzenhofer Präsident des Landesschulrats Oberösterreich. Bei einer Abschieds-Pressekonferenz zog er eine durchwegs positive Bilanz. Als wichtige Weichenstellungen in seiner Amtszeit nennt er besonders die Ausweitung der Förderung Hochbegabter, die Gründung zahlreicher höherer Schulen, die Weiterentwicklung der Sonderschulen zu Kompetenzzentren für Integration und Inklusion und die Implementierung standardisierter Testverfahren. An der Bedeutung der Bildung lässt Enzenhofer keinen Zweifel: "Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft. Bildung verteilt Lebenschancen. Mit starken Bildungseinrichtungen gewinnen wir heute die Zukunft. Die Weichen dafür werden täglich gestellt."
Eine Million Einser im Schuljahr 2017/18
Auch mit dem gerade zu Ende gehende Schuljahr ist Enzenhofer zufrieden. 94 Prozent aller Schüler haben das Schuljahr positiv abgeschlossen, mehr als die Hälfte kann sich auf ein sehr gutes Zeugnis freuen. Bei insgesamt einer Million Einser, entfallen an den Pflichtschulen auf einen Fünfer cirka 300 Einser. 55 Prozent der Absolventen einer Hauptschule oder Neuen Mittelschule sind reif für eine höhere Schule.
Lehrberuf bleibt weiblich
Weil die meisten Lehrer bereits über 50 Jahre alt sind, wird der Bedarf weiter steigen. Im Pflichtschulbereich werden 750 neue Lehrkräfte eingestellt, 85 bis 90 Prozent davon sind Frauen. Enzenhofer führt das auf das Image des Berufs zurück. Je "sozialer" ein Beruf sei, desto "weiblicher" werde er. Ein Mann könne als Lehrer zwar eine Familie ernähren, aber er gelte nicht als männlich.
Deutschklassen sind Blödsinn
Zum Abschied kritisiert Enzenhofer ungewöhnlich offen die Diskussion um die "Deutschklassen", in denen fremdsprachige Kinder gemeinsam unterrichtet werden sollen. Man brauche in der Pädagogik keine "Gags". Solche Klassen gebe es bereits in manchen Schulen. Man können aber Kinder nicht in reine Sprachkurse setzen, sondern es brauche immer auch einen Inhalt. Deshalb halte er den Begriff Deutschklassen für einen Fehler, das sei einfach "Blödsinn".
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