Stadtforschung
Linz braucht frühestens 2025 mehr Pflegeheime
Rund 2.000 Pflegeheimplätze gibt es in der Stadt. Die Stadtforschung erhebt regelmäßig den Bedarf. Dabei spielen auch die veränderten Bedürfnisse der SenorInnen in der Stadt eine Rolle.
LINZ. Vier bis maximal fünf Wochen dauert es derzeit in Linz bis jemand einen Platz in einem Linzer Seniorenheim bekommt. Diese kurze Wartezeit sei "österreichweit einzigartig", betont Bürgermeister Klaus Luger. "Wir können in Linzer derzeit von einer Vollversorgung sprechen", sagt die zuständige Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Bedarf für Pflegeheim frühestens 2025
Damit die Versorgung auch in Zukunft abgesichert ist, erhebt die Stadtforschung regelmäßig den künftigen Bedarf an Pflegeplätzen in der Stadt. Aus den entworfenen Modellen lässt sich ablesen, dass es frühestens 2025 ein neues Pflegeheim in Linz braucht. Ab 2030 seien dann aus heutiger Sicht zwei weitere neue Seniorenheime nötig. Wie hoch der Bedarf bis dahin tatsächlich ist, hänge auch stark vom Lebensstil der LinzerInnen ab. Wenn die LinzerInnen künftig gesünder Altern, werde der Bedarf an Pflegeplätzen weiter nach hinten hinausgezögert. Derzeit sind die LinzerInnen bei ihrem Einzug in die Seniorenzentren im Schnitt 80 Jahre alt.
Näher an Kindern statt im gewohnten Umfeld
Die Standortentscheidung für das neue Heim soll laut Luger und Hörzing bis spätestens 2022 fallen. Laut Erhebung der Stadtforschung ist der Bedarf an Pflegeheimplätzen im Norden der Stadt am größten, dahinter folgen die Stadtteile Kleinmünchen und Bindermichl-Keferfeld. In Urfahr sei einer der Gründe dafür, der Wegfall der privaten Seniorenresidenz Kursana, so Bürgermeister Luger. Das Seniorenheim im Urfahraner Zentrum schloss im Jahr 2018 seine Pforten. Und auch die veränderte Mobilität der SenorInnen spielt bei den Bedarfserhebungen eine Rolle: Die Stadt verfolge das Ziel "möglichst wohnungsnahe auch Pflegeheimplätze anzubieten", so der Bürgermeister. Während das vor 30 Jahren für 90 Prozent entscheidend gewesen sei, nehme "dieser Anteil kontinuierlich ab – zum Beispiel, wenn Enkel oder Kinder in anderen Stadtteilen leben", so Luger.
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