Linz für Linzerinnen: „Es gibt noch viel zu tun“

- Das Frauenbündnis „8. März“ machte mit einer Schirm-Aktion zum Frauentag mobil.
- Foto: Frauenbündnis 8. März
- hochgeladen von Nina Meißl
Die Stadt Linz setzt mit einer Frauenstadträtin, einem eigenen Frauenbüro sowie zahlreichen Initiativen positive Akzente
„Katastrophal“ sei die Ausgangslage – und Eva Schobesberger muss es wissen, denn sie ist die erste Frauenstadträtin in Linz. Warum sich trotzdem vieles in die richtige Richtung bewegt, sagen bekannte Linzerinnen.
Der größte Wunsch von Eva Schobesberger ist es, „dass es mich in diesem Politikfeld einmal nicht mehr gibt“. Bis Linz keine Frauenstadträtin mehr braucht, ist es aber noch ein weiter Weg. Sie vertritt die Mehrheit der städtischen Einwohner. 52,4 Prozent beträgt der Frauen-Anteil in Linz.
Obwohl es sich laut Schobesberger um die „am besten ausgebildete Frauengeneration“ handle, könne von einer Gleichstellung von Mann und Frau keine Rede sein – auch wenn die Situation in der Stadt immer noch besser sei als am Land.
Linzerinnen, die Vollzeit arbeiten, verdienen laut Arbeiterkammer um 25 Prozent weniger als Linzer – ein Großteil arbeitet jedoch nur in Teilzeit. Auch Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal hofft, dass der Weltfrauentag am 8. März „eines Tages nicht mehr mit ungleichen Chancen für Frauen verbunden werden muss“. Zwar wird der gesetzliche Rahmen dafür von Bund, Land und EU vorgegeben, trotzdem sei der Handlungsspielraum in der Stadt laut Schobesberger hoch.
„Das ganze Jahr wird aktiv und mit Nachdruck an mehr Chancengleichheit für die Linzerinnen gearbeitet. Es gibt aber noch viel zu tun“, bestätigt Jutta Reisinger,
Frauenbeauftragte der Stadt Linz. Um Maßnahmen zur Gleichstellung auf allen Funktionsebenen zu verankern, wird derzeit ein spezielles Frauenprogramm entwickelt. Dieses soll auf dem ersten Linzer Frauenbericht basieren und „konkrete Maßnahmen für alle Lebensbereiche enthalten, die auf die Bedürfnisse der Linzerinnen zugeschnitten sind“, sagt Schobesberger. Die Linzerinnen und ihre Wünsche werden im Entwicklungsprozess im Rahmen von Workshops eingebunden.
Ein erster konkreter Schritt in Richtung Gleichstellung in der Stadt ist der Plan, Firmen nur dann städtische Aufträge zu vermitteln, wenn sie Frauen im Beruf fördern. „Die Voraussetzungen für gelingende weibliche Lebensentwürfe sind in Linz nicht schlecht“, sagt Lentos-Direktorin Stella Rollig, ergänzt aber: „Allerdings hilft es deutlich, gebürtige Österreicherin und finanziell sorglos zu sein.“
Zur Sache:
Infos zu frauenspezifischen Themen sowie Kontakte zu Einrichtungen und Vereinen sowie verschiedenen Frauennetzwerken in Linz finden Sie im Internet:
www.linz.at/frauen/6544.asp


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