"Love & Loss" – Mode und Vergänglichkeit im Lentos
In den 1980er-Jahren ziehen neue Inhalte und eine revolutionäre Ästhetik in die Welt der westlichen Mode ein. Die Suche nach Authentizität, Melancholie als Haltung sowie kühne Formexperimente waren bis dahin der bildenden Kunst vorbehalten. Nun wurden sie plötzlich in der Mode aufgegriffen. Radikal erfanden Galionsfiguren wie Martin Margiela oder Rei Kawakubo den Schönheitsbegriff in der Mode neu. Deformation und Verschleiß wurden unter ihren Händen zu aufregenden Stilmitteln. Die heute im Mainstream angekommenen zerschlissenen Jeans haben in den Entwürfen von Maison Martin Margiela und Comme des Garcons ihre Geburtsstunde erlebt. Mode wird zum Spiegel, in dem der Mensch seine eigene Sterblichkeit erblickt. Sie betont die Spuren der Zeit, preist die Vergänglichkeit und flirtet mit dem Tod.
Dieser Thematik widmet sich die aktuelle Ausstellung "Love & Loss" im Lentos, die bis 7. Juni 2015 zu sehen ist. Mit zahlreichen Leihgaben aus internationalen Museen sowie direkt aus Ateliers werden Momente wechselseitiger Inspiration von Mode und Kunst von den 1980er Jahren bis heute gezeigt. Die Ausstellung, kuratiert von Ursula Guttmann, feiert Schönheit und Abgründiges, poetische Momente und schwarzen Humor. Sie präsentiert Modedesigner gemeinsam mit bildenden Künstlern, High und Street Fashion, Fotografien, Videos, Skulpturen und Installationen. Ein Großteil der insgesamt 160 Exponate von 52 Künstlern und Künstlergruppen ist erstmals in Österreich zu sehen.
Mehr Infos auf www.lentos.at
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