"Love Sharing" in Linz
Nächstenliebe hat viele Namen. Einer davon ist "Caffee sospeso" oder "Suspended Coffee". Die Tradition des "aufgeschobenen Kaffees" ist in der italienischen Stadt Neapel geboren, hat sich inzwischen aber in der ganzen Welt durchgesetzt. Nach dem Krieg haben viele Männer alles verloren und konnten sich nicht einmal einen Kaffee leisten. Weil das Getränk nicht nur ein Genussmittel, sondern eher ein Grundrecht im Leben eines Neapolitaner darstellt, haben es sich die Herren, die es sich noch leisten konnten, angewöhnt für zwei zu bezahlen: einen davon tranken sie selbst, der andere wurde aufgehoben für den Ersten, der sich selbst keinen kaufen konnte, jedoch trotzdem in das Kaffeehaus, Restaurant oder Bar kam. Der Spender und der Empfänger bleiben einander unbekannt um Großzügigkeit, Stolz und den Genuss von Kaffee auch in schweren Zeiten zu schützen.
Tolle Initiative
Der Linzer Mario Sarcletti stolperte im Internet über diese Idee und war sofort begeistert. "Ich konnte es kaum glauben, dass es so etwas in Linz noch nicht gibt." Daher startete der 26-Jährige seine eigene Initiative, die er nicht nur auf Kaffee beschränke will. "Es muss auch möglich sein, auf diese Art jemandem etwas zu Essen zu spenden." Unter dem selbst entwickelten Namen "Love Sharing" klappert Sarcletti seit Tagen Fleischereien, Bäckereien, Kaffeehäuser und Imbissbuden in der Innenstadt ab, um sie von seiner Idee zu überzeugen. "Die Resonanz ist sehr gut. Ich hätte nicht damit gerechnet, wie viele Betriebe begeistert sind und sofort mitmachen wollen." Unternehmen, die sich bei "Love Sharing" beteiligen, kennzeichnen dies mit einem Aufkleber im Fenster.
Alle Unternehmen, bei denen "Love Sharing" möglich ist, finden Sie auf Facebook: www.facebook.com/LoveSharingLinz
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