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"Mähwahnsinn" in den Linzer Parks muss ein Ende haben

Daniela Winkler wünscht sich mehr Rücksicht auf Tiere und Insekten in den städtischen Parks. Vor allem soll viel seltener gemäht werden. | Foto: BRS/Gschwandtner
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  • Daniela Winkler wünscht sich mehr Rücksicht auf Tiere und Insekten in den städtischen Parks. Vor allem soll viel seltener gemäht werden.
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Geht es nach StadtRundschau-Leserin Daniela Winkler, dann wird in den Linzer Parks viel zu häufig gemäht. Wichtiger Lebensraum für Bienen, Insekten, Vögel und Co. geht somit verloren. Wir haben nachgefragt, ob das wirklich sein muss.

LINZ. "Spätestens alle drei Wochen rücken hier die Gärtner an – der reinste Mähwahnsinn", beschreibt Daniela Winkler die Situation im Körnerpark. Auch in ihrer benachbarten Wohnsiedlung werden ähnlich oft die schmalen Grünstreifen getrimmt. "Den Bienen, Insekten und anderen Tieren wird damit der komplette Lebensraum genommen", so die engagierte Linzerin. Ein Problem, das auf viele städtische Parks in Linz zutrifft.

Insektenfreundliche Sträucher und Wasserstellen

Beim Besuch vor Ort wirkt der Park im Kaplanhof-Viertel tatsächlich etwas trostlos. Die kurzgemähte Wiese ist braun verfärbt. "Dabei ist es heuer gar nicht so heiß und trocken gewesen", meint Winkler, "letztes Jahr war das hier die reinste Sahara." Sie versteht nicht, warum hier sooft gemäht werden muss. "Rund um den Spielplatz von mir aus, aber der Rest könnte doch ruhig etwas länger stehen bleiben", findet Winkler. Außerdem wünscht sie sich blühende Insekten- und Bienenfreundliche Sträucher für den Park. Wasserstellen für die Tiere wären ihr auch ganz wichtig.

Mähgeräte verletzen Tiere und töten Insekten

Das ständige Mähen verursacht außerdem noch weitere Probleme: "Durch den Einsatz von Motorsensen werden häufig Igel, die sich tagsüber gern unter den Büschen verstecken, verletzt", weiß Winkler aus ihren Erfahrungen beim Igelschutzverein. Auch der Einsatz von sogenannten Laubgebläsen wirkt sich negativ aus – Insekten, die in der Erde leben, werden dadurch getötet.

Spätestens alle drei Wochen rücken in den Sommermonaten die Rasenmäher an. Die kurzgemähte Wiese trocknet schnell aus und bietet Insekten und Tieren weder Nahrung noch Unterschlupf. | Foto: BRS/Gschwandtner
  • Spätestens alle drei Wochen rücken in den Sommermonaten die Rasenmäher an. Die kurzgemähte Wiese trocknet schnell aus und bietet Insekten und Tieren weder Nahrung noch Unterschlupf.
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Schobesberger: Für sensibleres Mähen fehlen Mehrheiten

Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) ist dieser Umstand bekannt. "Bezüglich Laubgebläse habe ich schon mehrmals einen Vorstoß versucht, dass die Stadt darauf verzichten soll. Bislang gab es dafür leider keine Mehrheiten." In den Bereichen, wo Schobesberger beim Mähen Einfluss hat, etwa bei den Grünzonen in Hochwasseranlagen, wird in Abstimmung mit dem Naturschutz bereits ein insektenfreundliches Konzept verfolgt.

Baier will Flächen der Linzer Blumenwiesen verdoppeln

Zuständig für die städtischen Grünflächen und Parkanlagen ist Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP). "Ein großer Teil der städtischen Grünflächen wurden schon auf Naturblühwiesen umgestellt. Derzeit bestehen über 20 Hektar Blumenwiesen, die nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden", so Baier. Sein Ziel ist es, diese Flächen in den nächsten Jahren zu verdoppeln. Die Anregungen von Daniela Winkler nimmt Baier gern zur Kenntnis, konkrete Maßnahmen für den Körnerpark sieht er derzeit allerdings nicht vor.

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Daniela Winkler wünscht sich mehr Rücksicht auf Tiere und Insekten in den städtischen Parks. Vor allem soll viel seltener gemäht werden. | Foto: BRS/Gschwandtner
Spätestens alle drei Wochen rücken in den Sommermonaten die Rasenmäher an. Die kurzgemähte Wiese trocknet schnell aus und bietet Insekten und Tieren weder Nahrung noch Unterschlupf. | Foto: BRS/Gschwandtner
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