Linza G‘schichten
Mit der Rauchfangkehrerin kommt das Glück ins Haus

Maria Zöbl ist seit 41 Jahren Rauchfangkehrerin. | Foto: BRS
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Seit 41 Jahren klettert Maria Zöbl auf Dächer und in Schornsteine – als erfahrene Rauchfangkehrer-Meisterin sorgt sie dafür, dass den Bewohnern nichts passiert - zum Glück! 

LINZ. "Ein Rauchfangkehrer schützt Leben", so fasst Maria Zöbl ihren Beruf in einem prägnanten Satz zusammen. Schon seit dem Mittelalter schützte ein sauberer Kamin vor gefürchteten Bränden. Kein Wunder also, dass sich gerade dieser Berufsstand zum Glückssymbol entwickelt hat. "Wenn der Rauchfangkehrer im Haus war und gekehrt hat, dann hat man Glück gehabt", erklärt die Rauchfangkehrer-Meisterin. Heutzutage sind Kohlenmonoxid-Unfälle die größte Gefahr – ein bis zwei Todesopfer fordern undichte Kamine in Oberösterreich jährlich. Diese  Probleme schon im Vorfeld aufzudecken gehört heute zu den Hauptaufgaben eines Rauchfangkehrers.

Traumberuf Rauchfangkehrerin

Mit 15 Jahren trat Maria Zöbl ihre Lehre als Rauchfangkehrerin an. Als Frau war das damals noch eine ungewöhnliche Berufswahl. "Mein Vater war auch schon Rauchfangkehrer-Meister und meine Mutter Zuckerbäckerin", erzählt Zöbl, "ich habe mich aber lieber für Schwarz entschieden, als für Weiß." Bereut hat sie ihre Wahl bis heute keinen Tag. "Mir macht der Kontakt mit den Menschen unheimlich viel Spaß. Außerdem ist jeder Kamin eine neue Herausforderung", meint Zöbl. Seit ihrer Lehrzeit habe sich aber viel geändert.

Auf Dächer klettern gehört zum Beruf dazu. Oft bewegt sich Maria Zöbl bei ihrer Arbeit auf Höhen von 20 bis 30 Metern. | Foto: BRS
  • Auf Dächer klettern gehört zum Beruf dazu. Oft bewegt sich Maria Zöbl bei ihrer Arbeit auf Höhen von 20 bis 30 Metern.
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Manchmal muss man sich in Fabrikschlote abseilen

"Der Beruf hat sich so gewandelt, dass es ohne ständige Aus- und Weiterbildung gar nicht gehen würde", berichtet Zöbl. Heizarten und -systeme ändern sich laufend. Mittlerweile kommen moderne Messgeräte zum Einsatz, um undichte Kamine aufzuspüren und die Bewohner vor einer lebensgefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung zu schützen. Aber hin und wieder muss Maria Zöbl noch ganz traditionell in einen Kamin hineinsteigen: Das Linzer Schloss gehört zum Beispiel zu ihrem Gebiet. Aber auch in die Schlote in der Industriezeile seilt sich Zöbl regelmäßig mit einem Klettergurt ab, um sie zu reinigen und zu überprüfen. 

Viel Glück zum Jahreswechsel

Jetzt zum Jahreswechsel besucht die Rauchfangkehrer-Meisterin ihre treusten Kunden und bringt eine spezielle Glücksmünze persönlich vorbei. "Als Rauchfangkehrer bekommt man soviel Vertrauen von den Leuten entgegengebracht und mit den Jahren wird man bei manchen fast zum Familienmitglied. Das gehört für mich dazu!"

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