„Ein Tschetschene würgt mit Drahtseil“
Rassismus-Vorwürfe gegen städtischen Selbstverteidigungstrainer

- Die Selbstverteidigungskurse werden speziell für Frauen angeboten.
- Foto: panthermedia/NomadSoul (YAYMicro)
- hochgeladen von Felix Aschermayer
„Ich nehme an, ihr seid hier, damit ihr euch gegen Asylanten verteidigen könnt.“ Und: „Wenn dann zum Beispiel ein Tschetschene aus dem Kriegsgebiet kommt, der würgt mit einem Drahtseil.“ Diese Sätze soll ein Trainer bei einem Selbstverteidigungskurs der Stadt Linz geäußert haben. Die Aussagen wurden von Kursteilnehmern dokumentiert und in einem E-Mail an mehrere Stadtsenatsmitglieder weitergeleitet.
LINZ. Der Vorfall betrifft einen Kurs, der über das Sicherheitsressort der Stadt Linz angeboten wurde. Die grüne Gemeinderätin und Integrationssprecherin Abena Carty-Pinner spricht von einer „fassungslos machenden Entgleisung“. Von Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) fordert sie, dass dieser den Vorwürfen umgehend nachgehen müsse. "Wenn sich die Anschuldigungen bewahrheiten, darf dieser Trainer keine Aufträge der Stadt mehr erhalten“, so Carty-Pinner. Wie lange der betroffene Trainer bereits für die Stadt tätig ist, ist unklar. Auch ob es in der Vergangenheit bereits Beschwerden gegen ihn gab, sei derzeit nicht bekannt.
Raml kündigt Aufklärung an
Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ), in dessen Zuständigkeit die Kurse fallen, kündigte auf Nachfrage von MeinBezirk Aufklärung an: "Ich habe die Magistratsdirektorin bereits gebeten, den Sachverhalt objektiv aufzuklären und ein klärendes Gespräch mit dem Trainer zu führen." Über mögliche Konsequenzen wolle er im Anschluss entscheiden. Zudem betont Raml: "Rassismus und andere Vorurteile haben bei diesen Kursen nichts verloren." Die städtischen Selbstverteidigungskurse werden regelmäßig angeboten und richten sich insbesondere an Frauen.
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