Riesige Solidarität in Linz: 424 Flüchtlinge übernachten in der Tabakfabrik
Innerhalb kürzester Zeit wurde Samstagabend in der Tabakfabrik eine Unterkunft für 424 Flüchtlinge geschaffen. Es war ein beeindruckendes Zusammenspiel von Volkshilfe, Rotem Kreuz, Samariterbund, Feuerwehr, den Mitarbeitern der Tabakfabrik und unzähligen freiwilligen Helfern. So sind unter anderem auch 50 Dolmetscher im Einsatz. "Was hier passiert hat mit dem Bild das in den letzten Wochen oftmals vermittelt wurde nichts zu tun", sagt Chris Müller, Direktor der Tabakfabrik. Dass die Flüchtlinge so gut versorgt werden konnten liegt aber vor allem auch an den unzähligen Menschen, die Sachspenden in die Tabakfabrik bringen. "Die Menschen haben innerhalb kürzester Zeit gebracht, was wir benötigt haben. Gleichzeitig hat man gesehen, wie die Hoffnung bei den Menschen zurückgekommen ist, nachdem was sie auf ihrer Reise und in Ungarn erlebt haben. Eine ältere Dame hat gesagt, 'jetzt sind wir gerettet'. ", so Christian Schörkhuber von der Volkshilfe. Derzeit benötigt aufgrund der enormen Hilfsbereitschaft keine weiteren Güter benötigt
Wie geht es weiter
Die Flüchtlinge kamen erst in den Morgenstunden an und wurden um halb sieben gleich in den Zug zur Weiterreise nach Deutschland gebracht. Derzeit sind keine weiteren Aufenthalte in der Tabakfabrik geplant, dies kann sich aber nahezu minütlich ändern. Hier gibt es auch heftige Kritik an das Innenministerium. "Wie hier zusammengearbeitet wird und wie alles koordiniert wird ist absolut beeindruckend. Es hat eine riesige Eigendynamik an Hilfe gegeben, aber es gab während des gesamten Tages keine konkreten Informationen seitens des Bundes. Es ist alles völlig unsystematisch. Ich appelliere daher an das Innenministerium für klare Schnittstellen zu sorgen", sagt Bürgermeister Klaus Luger. Seitens der Tabakfabrik ist man in jedem Fall gerüstet. Das Spendenlager wird weiter aufgefüllt um für alle Fälle und in weiterer Folge auch für den Winter gerüstet zu sein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.