S-Bahn mit Bedingung
Ein S-Bahn-System ohne zweite Schienenachse hat laut Verkehrsstadtrat Markus Hein keinen Sinn.
LINZ (jog). Dass der öffentliche Verkehr in Linz, besonders im Hinblick auf die Schließung der Eisenbahnbrücke neue Impulse braucht, darüber sind sich Politik und Öffentlichkeit einig. In Detailfragen gehen die Meinungen allerdings auseinander. "Man kann die S-Bahn und die zweite Schienenachse nicht gegeneinander aufwiegen, denn beide Systeme sind nur bei kluger Verbindung zweckmäßig", so Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ). Ein gut getaktetes S-Bahn-System würde zwar den oö. Zentralraum näher zusammenrücken, würde dadurch aber andere Probleme verursachen. "Es nützt nichts, wenn Leute aus dem Umland mit der S-Bahn schneller am Hauptbahnhof ankommen, dann aber lange Wartezeiten für ihre weiteren Wege benötigen", so Hein. Schon jetzt seien die vorhandenen Straßenbahnlinien zu Stoßzeiten am Rande ihrer Kapazitäten. Im Geschäftsjahr 2015 verbuchten die Linz AG Linien rund 108 Millionen Fahrgäste – ein neuer Rekord. Mit täglich rund 165.000 Fahrgästen zählen die drei Linzer Straßenbahnlinien zu den am meisten genutzten Linien Österreichs.
Diskussion um Umweltticket
Zusätzlich verschärft wird die Verkehrssituation in Linz durch die anstehende Sanierung der Steyregger Brücke. Die zwei Fahrspuren in jeder Richtung werden ab Sommer auf jeweils eine reduziert. Eine weitere empfindliche Baustelle ergibt sich durch die Fahrbahnerweiterung auf der Voestbrücke. Als Schildbürgerstreich bezeichnet indes die grüne Stadträtin Eva Schobesberger den Vorschlag der FPÖ, das Parken in der Linzer Innenstadt am Samstagnachmittag künftig gratis zu gestalten. Finanziert werden soll die Maßnahme nämlich durch eine Verteuerung des Umwelttickets. "Hauptverursacher für Feinstaub und Stickoxide ist der Autoverkehr. Diesen jetzt zu fördern und das auch noch auf Kosten des öffentlichen Verkehrs ist ein Rückschritt in die verkehrsplanerische Steinzeit“, so Schobesberger.
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