Story der Woche
Selbsthilfegruppe: Wenn es alleine nicht mehr geht

Die gegenseitige Unterstützung und das Verständnis aufgrund der eigenen Betroffenheit zeichnen die Selbsthilfearbeit aus. | Foto: Iby
  • Die gegenseitige Unterstützung und das Verständnis aufgrund der eigenen Betroffenheit zeichnen die Selbsthilfearbeit aus.
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Selbsthilfegruppen sind für Betroffene und deren Angehörigen oft eine wichtige Unterstützung.

LINZ. Die Bewältigung des Lebens mit einer Erkrankung kann zu einer großen Herausforderung werden. Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen wollen in erster Linie eines – die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Betroffenen erhöhen. Seit 1990 gibt es den oberösterreichischen Dachverband der Selbsthilfegruppen, kurz "Selbsthilfe OÖ", mit rund 400 aktiven Gruppen. "Durch Erfahrungsaustausch, Verständnis, Anteilnahme, gegenseitiger Ermutigung und Unterstützung entsteht innerhalb der Gruppe ein Zugehörigkeitsgefühl", so Manuela Rentenberger, Geschäftsführerin von "Selbsthilfe OÖ". Die Aufgabe des Dachverbandes ist es, die Selbsthilfebewegung bekannter zu machen und die Akzeptanz in der Gesellschaft noch weiter zu verstärken.

Austausch und Unterstützung

Die Hauptmotive sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen seien laut Rentenberger der Wunsch nach Austausch und Unterstützung, sowie das Gefühl nicht alleine mit der Krankheit dazustehen. Betroffene werden oft selbst aktiv, um ihre eigenen Erfahrungen weitergeben zu können. Wie zum Beispiel Ferdinand Keindl. Der Linzer lebt seit Jahrzehnten mit Multipler Sklerose (MS) und engagiert sich seit 30 Jahren bei in der MS-Hilfe Oberösterreich. Nach seiner Diagnose suchte er sich sofort Unterstützung in der Linzer Ortsgruppe. Kurz danach wurde Obmann und ist mittlerweile Mitglied des Landesvorstands der MS-Betroffenen. "Mir ist es ein besonderes Anliegen das Selbstbewusstsein der Betroffenen aufzubauen, von der Krankheit abzulenken und ständig zu motivieren", erklärt Keindl, "gejammert wird hier nicht!" Für ihn sind seine Aufgaben im Verband mittlerweile zum Lebensinhalt geworden. MS-Betroffenen rät er, sich unbedingt die Unterstützung einer Gruppe zu holen.

Hilfe auch für Angehörige

Hilfe durch Austausch ist nicht nur für direkt Betroffene ratsam, rund ein Viertel aller Selbsthilfegruppen in Oberösterreich besteht aus Gesprächsgruppen für betroffene Angehörige. "Oftmals können und wollen pflegende Angehörige ihre Gedanken und Sorgen nicht ihrem Umfeld mitteilen. Das fällt oft leichter, wenn man diese Ängste Menschen erzählen kann, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden", erzählt Martin Eilmannsberger, Leiter des Angehörigen-Treffpunktes in der Liebigstraße in Linz. Die Impulse, Anregungen und die Ermutigungen der anderen seien eine wichtige Kraftquelle.

Weiterführende Links und Informationen

Im Dachverband der oberösterreichischen Selbsthilfegruppen, "Selbsthilfe-OÖ", sind rund 400 Gruppen versammelt. Auf der Website sind alle aktuellen Termine aufrufbar.

Auswahl Selbsthilfegruppen:

MS-Gesellschaft OÖ
msges-ooe.at, 0680/2057748

Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige
caritas-linz.at, 0676/87762448

Selbsthilfegruppe B.O.L.O bei Burnout
no-burnout.at, 0650/8809770

Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen und deren Angehörige
pro-homine.at, 0664/88869101

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