IV-Präsident droht mit Anzeigen
Streik in der voestalpine am Donnerstag fix
Streik: Nach den gescheiterten KV-Verhandlungen, machen die Gewerkschaften ernst. In der voestalpine wird am Donnerstag erstmals seit fünf Jahren wieder gestreikt. Stau soll es diesmal keinen geben.
LINZ. Gescheitert ist am späten Montagabend, nach elfstündigen Gesprächen, die sechste KV-Verhandlungsrunde der Metaller. Diese kündigten umgehend Kampfmaßnahmen an. Bereits am Dienstag in der Früh gab es bei "Trumpf" in Pasching den ersten Streik. In der voestalpine in Linz wird am Donnerstag erstmals seit 2011 und 2018 die Arbeit niedergelegt. Das sei "alternativlos", so der Konzernbetriebsratsvorsitzender Hans Karl Schaller.
Vollstreik droht
800 Arbeitnehmer von vier voestalpine-Betrieben im Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) werden am Standort Linz zunächst einmalig acht Stunden streiken. Komme es allerdings am Mittwoch auch bei den anderen Fachverbänden zu keiner Einigung, dann "steht nächste Woche alles und zwar unbefristet, ein Streik ist kein Kindergeburtstag aber wir sind zu allem bereit", so Schaller.
Dieses Mal kein Stau in Linz
Zu einem massiven Stau in der gesamten Landeshauptstadt, wie zuletzt beim Warnstreik, wird es dieses Mal jedenfalls nicht kommen, versichert Schaller. Alles spiele sich drinnen ab. Trotz des Verkehrschaos habe es vergangene Woche viel Unterstützung von außen gegeben, berichtet Schaller. "Da haben zum Beispiel Lkw-Fahrer das Fenster herunter gelassen und gesagt 'Burschen, bleibts dran', das war schon sehr bewegend und zeigt, dass wir hier für alle kämpfen." Österreichweit haben sich mehr als 200 Betriebe zu Kampfmaßnahmen entschlossen. Neben jenen in Linz sind das auch weitere 4.000 "Voestler" in Niederösterreich und der Steiermark.
IV-Präsident Knill droht Arbeitnehmern mit Anzeigen
Die Metaller haben bei einer rollierenden Inflation von 9,6 Prozent ein Lohnplus von 11,6 Prozent gefordert. Die Arbeitgeberseite unter Chefverhandler IV-Präsident Georg Knill, bot zunächst 2,5 Prozent und besserten am Montag auf durchschnittlich sechs Prozent nach. Der FMTI sprach in einer Aussendung von "durchschnittlichen Plus von 8,2 %, bestehend aus rund 6 % nachhaltiger Lohnerhöhung und netto 1.200 Euro Einmalzahlung". Viel zu wenig, so Schaller und weiter: "Die Stimmung ist hoch explosiv, denn die Arbeitnehmer fühlen sich vom Angebot der Arbeitgeber verhöhnt". Umgekehrt nennt Knill die Streiks "verantwortungslos und unverhältnismäßig". Er droht den Streikenden offen mit rechtlichen Folgen: "Dem nun folgenden Streik werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten. Jede Form von unzulässiger Behinderung oder Blockade wird zur Anzeige gebracht. Klar ist auch, dass die Streikenden für die Zeit der Arbeitsniederlegung keinen Lohn erhalten."
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