Supermarktmitarbeiter im Umgang mit Behinderten geschult

Rollstuhlfahrer Leopold Boyer zeigt den Sparmitarbeitern Tricks beim Manövrieren. | Foto: freiraum europa
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Wie kann ich als Supermarktmitarbeiterin einem blinden Kunden behilflich sein und was braucht ein älterer Mensch, der mit seinem Gehwagerl Probleme beim Einkaufen hat?
Wer selbst nicht betroffen ist, dem fällt es kaum auf: unüberwindbare Stufen, zu hohe Regale oder zu enge Eingangsbereiche im Supermarkt. Wer im Rollstuhl sitzt oder blind ist, für den ist Einkaufen eine anstrengende Sache. Um im Umgang mit älteren oder behinderten Menschen aufmerksamer und kundenfreundlicher zu werden, absolvierten 24 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Sparmarktes in der Linzer Ziegeleistraße kürzlich eine Schulung.

Betroffene kennen die Probleme
Die beiden Schulungsleiter Dietmar Janoschek und Leopold Boyer von freiraum-europa kennen sich als Betroffene bestens aus. Das Mitarbeiterteam durfte selbst einmal Rollstuhl fahren und mit einer Augenbinde und Blindenstock die Umgebung erkunden. Leopold Boyer stellte sich mit seinem Rollstuhl als „Übungskunde“ zur Verfügung. Den Rollstuhl ohne Umkippen über eine Kante schieben, war „nicht leicht“, so die Erkenntnis von Sparkmarktleiter Thomas Breymann. „Durch die Übungen bekommt man ein Gefühl dafür, wie schwierig es ist, sich als Behinderter fortzubewegen. Deswegen werden wir jetzt aufmerksamer sein und diesen Kunden unsere Hilfe anbieten. Auch die baulichen Einrichtungen sind für unsere Kunden eine große Unterstützung.“

Barrierefreier Neubau
Freiraum-europa hatte für den Neubau des SPAR-Marktes Ziegeleistraße ein Konzept für barrierefreies Bauen und Gestalten erarbeitet.
Der Vorplatz ist nun mit einem tastbaren Bodenleitsystem ausgestattet. Mit so einem Orientierungssystem finden sich Personen, die einen Blindenstock verwenden, schneller zurecht. Der gesamte Marktbereich ist stufen- und schwellenlos.
Technische Hilfsmittel
Am Eingang befindet sich eine Akustikboje, mit deren Hilfe Menschen mit Sehbehinderungen diesen leichter finden. Über eine Infosäule können Kunden Unterstützung des Sparmarkt-Personals anfordern. Ein taktiler Orientierungsplan ist hilfreich beim Auffinden der Supermarktabteilungen. Eine Induktionsanlage im Feinkostbereich verstärkt die Akustik für schwerhörige Menschen.

Rollstuhlfahrer Leopold Boyer zeigt den Sparmitarbeitern Tricks beim Manövrieren. | Foto: freiraum europa
Als Supermarktmitarbeiterin einmal selbst spüren, wie es ist, blind oder sehbehindert zu sein... eine ganz neue Erfahrung. | Foto: freiraum-europa
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