Premiere
Theater Phönix erzählt von Planten, die genug von Menschen haben
Im Theater Phönix findet kommenden Donnerstag, 8. Dezember, um 19.30 Uhr die letzte Premiere für das Jahr 2022 statt. Bis 29. Jänner können die Linzerinnen und Linzer in ein Stück von Jura Soyfer eintauchen, das aktueller denn je ist.
LINZ. Am 8. Dezember ist es 110 Jahre her, dass der Schriftsteller Jura Soyfer geboren wurde. Das Theater Phönix nimmt seinen Geburtstag zum Anlass, um sein erstes Stück "Weltuntergang oder die Welt steht auf kein' Fall mehr lang" auf die Bühne zu bringen. "Schon 2020 stand Soyfer mit 'So starb eine Partei' auf dem Spielplan. Wegen Corona musste es jedoch abgesagt werden, weshalb es uns umso mehr freut, dass wir nun ein Werk dieses wunderbaren Autors aufführen können", sagt Silke Dörner, künstlerische Leiterin im Theater Phönix.
Den Planeten reicht es
Für die Produktion kommt der Regisseur Yaron David Müller-Zach zum ersten Mal in das Linzer Theater. "Obwohl das Stück bereits so viele Jahre auf dem Buckel hat, ist es aktueller denn je", so Dörner. Die Warnungen, die Soyfer ausspricht, sind erschreckend zeitgemäß. "Weltuntergang oder die Welt steht auf kein' Fall mehr lang" erzählt von einem Kosmos, der tobt. Die Planeten haben sich entschlossen, die Erde zu entmennschen. Der Grund dafür: Sie haben genug von ihrem lästigen Treiben. Deshalb schicken sie auch Komet Konrad los, um die Erde von den Menschen zu befreien. Trotz des Wissens, dass bald alles vorbei sein wird, ändert sich nichts an ihrer Lebensweise. Doch Professor Gluck hat noch nicht aufgegeben und versucht, die Menschen wachzurütteln.
Vernunft vs. Wahnsinn
"Wahnsinn und Vernunft befinden sich in dem Stück in einem ständigen Wettbewerb", erklärt Müller-Zach. Die Figuren sind unfähig, andere Perspektiven einzunehmen und drücken nichts aus, obwohl sie die ganze Zeit sprechen. Dadurch verkennen sie ihr wohl größtes Problem, den Weltuntergang. "Auch heutzutage fehlt der Austausch. Es findet wenig Miteinander statt und gegenseitiges Verstehen fällt schwer", zieht der Regisseur Parallelen. Sowohl die Kostüme als auch das Bühnenbild sind an die 1930er Jahre angelehnt. Insbesondere die musikalische Inszenierung verspricht Besonderes: Live-Piano-Musik stellt das Seelenspiel der Figuren dar und drückt aus, was Worte nicht vermögen. Mehr Infos, Tickets und weitere Vorstellungen: theater-phoenix.at
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