Parksünden
Wenn Autos zu groß für die Stadt sind

- Problematisches Schrägparken am Hessenplatz.
- Foto: BRS
- hochgeladen von Christian Diabl
Immer wieder blockieren große Fahrzeuge Fuß- und Radwege. Ab 1. Oktober werden diese Fälle klarer geregelt.
LINZ. Wenn die Autos immer größer werden und der Platz in der Stadt immer weniger, bringt das zwangsläufig Probleme mit sich – vor allem, wenn noch auffälliges Verhalten dazukommt. So wie neulich am Hessenplatz. Ein fast schon spektakulär überdimensionierter Pick-up ließ vom Gehsteig nur eine schmale Lücke über. Der Ärger bei Passanten war groß, viele zückten ihr Handy, um die Situation zu dokumentieren.
Mit Rollstuhl keine Chance
Mit einem Rollstuhl oder einem größeren Kinderwagen kam man nicht vorbei, sondern musste den Pick-up auf der Straße umrunden. Der Polizei war das Auto bereits aufgefallen. Der sei bereits "bezettelt", hieß es auf Nachfrage. Für das Rufen eines Abschleppdienstes war das Vergehen aber offenbar nicht schwer genug. "Das ist eine schwierige Geschichte", erklärt man der BezirksRundSchau beim Verkehrsreferat des Stadtpolizeikommandos Linz. Eine Abschleppung koste mehr als 200 Euro, da müsse schon eine grobe Behinderung vorliegen.
Schärfere Regeln kommen
Die Hemmschwelle beim Abschleppen könnte bald sinken. Mit 1. Oktober tritt eine Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft, die das Hineinragen auf Geh- und Radwege neu regelt. Auf der Fahrbahn parkende Fahrzeuge dürfen dann nicht mehr auf Radwege oder Gehsteige hineinragen. Für Radwege gilt das Verbot absolut. Gehsteige dürfen für kurze Ladetätigkeiten genutzt werden, allerdings nur, wenn eineinhalb Meter freibleiben. Bislang war das zulässige Hineinragen Ermessenssache.
Hajart: "Wichtige Maßnahme"
Der für Verkehr in Linz zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) begrüßt die Novelle als "wichtige Maßnahme". "Ich habe absolut kein Verständnis für derart rücksichtslose Verkehrsteilnehmer", so Hajart. Das gebe der Polizei mehr Handhabe und werde zu einer Verbesserung führen.


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