Schulstart
Wertvolle Tipps für den Schuleinkauf

- Die erfahrene Fachhändlerin Gerlinde Kukral rät Familien, beim Schuleinkauf nicht an der falschen Stelle zu sparen.
- Foto: Antje Wolm
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Für viele Eltern ist der Schuleinkauf herausfordernd – auch finanziell. Doch billig ist nicht immer günstig. Für Familien, die sich schwertun, gibt es einige Unterstützungsangebote.
LINZ. Der Schulanfang naht und bringt für viele Eltern jede Menge Stress: Hefte, Stifte, Mappe, Zirkel – die Einkaufslisten für den Schulstart werden gefühlt jedes Jahr länger. Hilfe findet man bei Profis wie Gerlinde Kukral, die seit 21 Jahren ihr Fachgeschäft in der Hauptstraße in Urfahr betreibt. Routiniert stellt sie den gesamten Einkauf in einem Bruchteil der Zeit zusammen. Die Eltern müssen nicht einmal dabei sein, sondern können die Schullisten auch per E-Mail schicken oder auf der Website hochladen. Viele schätzen den Service, den auch Büroland Wiesmayr, Libro, Maximarkt, Winkler Markt und andere in Linz anbieten.
Qualität zahlt sich aus
Wo man am billigsten einkauft, hat der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ erhoben (siehe unten). Doch billig bedeutet nicht unbedingt günstig. "Der Schnellhefter um 35 Cent ist klapprig, den um zwei Euro kann man ein paar Jahre verwenden", sagt Kukral. Gerade bei Geräten sollte man auf Qualität setzen. So sind Markenlineale genormt und gefräst, während billige Lineale eine Abweichung haben dürfen, die man sich in der Geometrie nicht leisten könne. "Wenn man billig kauft, steht man schon zwei Monate später wieder bei mir im Geschäft", so Kukral. Beim Dosenspitzer sollte man darauf achten, dass das Messer auswechselbar ist, denn oft zahlt sich Reparieren aus. Kukral hat die Ersatzteile in ihrem Geschäft lagernd. "Bei mir gibt es auch die Schnalle vom Rucksack, selbst wenn er nicht bei mir gekauft wurde", sagt sie. Auch durch einen wertschätzenden Umgang mit den Utensilien lässt sich auf lange Sicht Geld sparen, etwa, wenn man Stifte in den Sommerferien spitzt und im neuen Schuljahr wieder verwendet. Von großen Online-Portalen rät Kukral ab, besonders wenn man Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein legt. Auf der Website schuleinkauf.at findet man eine Liste aller Händler in Linz, die umweltfreundliche Produkte führen.
Schwerer Start
Stress ganz anderer Art bereitet der Schulanfang armutsbetroffenen Familien. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung der Schulmaterialien, sondern auch um Regiebeiträge wie etwa Kopierkosten. "Die Kinder spüren, dass das eine Belastung ist", sagt Volkshilfe OÖ-Geschäftsführerin Jasmine Chansri. Das sei schade, weil die Kinder dadurch schon mit einer kleineren Motivation in die Schule starten würden und sich das natürlich auf den Lernerfolg auswirke. Die Volkshilfe unterstützt Familien, bei denen es finanziell zwickt, mit Libro-Gutscheinen und sammelt mit den Kinderfreunden gebrauchte Schultaschen. Schüler, die in Haushalten mit Bezug von Mindestsicherung leben, können zudem das Schulstart-Paket des Sozialministeriums beantragen – unabhängig vom Schultyp (ausgenommen Berufsschulen). Mehr Infos unter schulstartpaket.at. Auch das Land OÖ gewährt eine Schulbeginn- sowie eine Schulveranstaltungshilfe. Infos auf familienkarte.at
Gemeinsam einkaufen
Einen Tipp hat Kukral noch: Ein guter Zirkel oder Wasserfarben haben ihrer Preis. Wenn aber eine Schulklasse gemeinsam bestellt, bekommt man im Fachhandel einen deutlichen Preisnachlass.
Ergebnisse des AK-Tests
Die Arbeiterkammer hat die Preise von Schulstart-Paketen in zwölf Geschäften erhoben.
Volksschule:
Die billigsten Markenartikel-Pakete in Linz schnürten Büroland Wiesmayr mit 81,70 Euro, Maximarkt mit 90,70 und Thalia mit 95,45 Euro. Bei der günstigen Variante punktet ebenfalls Büroland Wiesmayr mit 55,68 Euro vor Maximarkt mit 64,92.
Mittelschule:
Die billigsten Markenartikel-Pakete in Linz schnürten Büroland Wiesmayr mit 118,62 Euro und Maximarkt mit 136,69 Euro. Bei der günstigen Variante hatte ebenfalls Büroland Wiesmayr mit 77,72 Euro die Nase vor Maximarkt mit 96,14 Euro.
Alle Detailergebnisse finden Sie auf der Website des AK-Konsumentenschutzes unter ooe.arbeiterkammer.at/konsumentenschutz
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