Rundschau vor Ort
Wie sicher sind die Gefahrgutlager im Linzer Hafen?
In den Gefahrgutlagern am Linzer Hafen gelten strenge Sicherheitsbestimmungen. Dass es in Linz einmal dermaßen knallt, wie in Beirut ist mehr als unwahrscheinlich, versichert die Linz AG.
LINZ. Die Bilder aus dem verwüsteten Beirut haben auch in Linz viele Menschen schockiert. Ausgelöst wurde die verheerende Explosion wohl durch eine fahrlässige Lagerung von tonnenweise Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut.
Höchste Sicherheitsstandards am Linzer Hafen
Auch im Linzer Hafen steht ein Gefahrgutlager. Die Linz AG-Tochter „Donaulager Logistics“ (Österreichische Donaulager GmbH) betreibt neben anderen Lagerhallen auch ein Gefahrgutlager an der Industriezeile. "Der Bau entspricht international höchsten Sicherheitsstandards und wird auch laufend behördlich kontrolliert", informiert die Linz AG. Dass es in der Stadt einmal derart knallt, wie es in Beirut der Fall war, ist mehr als unwahrscheinlich. "Produktklassen, zu denen etwa Ammoniumnitrat, das in Beirut gelagert wurde, zählt, werden in unseren Anlagen grundsätzlich nicht gelagert", informiert Linz AG-Pressesprecherin Susanne Gillhofer.
Keine explosiven Stoffe in Linz
Generell seien keine explosiven oder gar radioaktive Stoffe vor Ort gelagert. Vorwiegend seien Aromen für die Lebensmittelindustrie, Produkte für die Pharmaindustrie, Reinigungs- und Oberflächenbehandlungsmittel oder Klebstoffe eingelagert. Anders als in Beirut erfolge die fach- und sachgemäße Lagerung am Hafen ausschließlich in geschlossenen Lagerräumen mit definierten Brandabschnitten. Laufend erfolgen behördliche Kontrollen. "Für alle Anlagen existieren Sicherheitsstandards samt Notfallplänen", so Gillhofer. Mitarbeiter würden regelmäßig für die Arbeit mit den gelagerten Stoffen geschult.
Letzter Betriebsunfall vor drei Jahren
Auch für den Fall eines technischen Gebrechens sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen. So verfügen etwa die eingesetzten Stapler über spezielle Schutzmechanismen. Im Fall der Fälle schlägt auch eine Gasspüranlage Alarm. Zuletzt musste der Notfallplan 2017 aktiviert werden, als aus einem der Lager eine geringe Menge eines chemischen Stoffes austrat. Damals verhinderte eine Auffangwanne unter der Halle einen Stoffaustritt ins Freie.
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