Flächenumwidmung Mengerstraße
"Wir brauchen mehr Gärten in der Stadt"

"Stadtgärtnerin" Edith Spiegl kämpft um ihre Fläche in der Mengerstraße. Sie soll demnächst in Bauland umgewidmet werden. | Foto: Spiegl/privat
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  • "Stadtgärtnerin" Edith Spiegl kämpft um ihre Fläche in der Mengerstraße. Sie soll demnächst in Bauland umgewidmet werden.
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Eine überzeugte "Stadtgärtnerin" findet die geplante Umwidmung einer Grünfläche in Bauland in der Mengerstraße in Urfahr besonders bedauerlich. Dass eine Hälfte als Park für die Anrainer gestaltet werden soll, ist lediglich ein schwacher Trost. "Wir brauchen Gärten in der Stadt und keine trostlosen Parkflächen", so die Linzerin. Ein schriftlicher Appell an die Linzer Stadtpolitik blieb bisher ungehört.

LINZ. Eine Grünfläche in der Mengerstraße in Urfahr soll demnächst in Bauland umgewidmet werden. Experten der OÖ Umweltanwaltschaft sowie von der Naturschutzabteilung des Landes OÖ haben dazu bereits ihre Stellungnahmen abgegeben: Eine weitere Verbauung des für die Stadt essenziell wichtigen Frischluftkorridors an dieser Stelle würde sich negativ auf das gesamte Stadtklima auswirken. Wir berichteten dazu HIER und HIER.

"Garten ist Ort der Begegnung"

Ein Teil der betroffenen Fläche ist derzeit von den Morgentau-Gärten gepachtet. Das erfolgreiche Projekt ermöglicht Garteln im urbanen Raum. In Linz gibt es derzeit sechs Flächen, die von den Anwohnern selbst bewirtschaftet werden können. Eine von ihnen ist Edith Spiegl. Sie bedauert es sehr, dass "ihr" Garten nun bald einem Bauprojekt weichen muss.
"Die Gartenfläche ist ein Ort der Begegnung und Erholung für sehr viele Menschen. Hier können Kinder und Eltern einen Bezug zu unseren Lebensmitteln gewinnen und mit den eigenen Händen heranziehen", so die Diplom-Ingenieurin.

"Die Gartenfläche ist ein Ort der Begegnung und Erholung für sehr viele Menschen. Hier können Kinder und Eltern einen Bezug zu unseren Lebensmitteln gewinnen und mit den eigenen Händen heranziehen", ist Edith Spiegl überzeugt. | Foto: Spiegl/privat
  • "Die Gartenfläche ist ein Ort der Begegnung und Erholung für sehr viele Menschen. Hier können Kinder und Eltern einen Bezug zu unseren Lebensmitteln gewinnen und mit den eigenen Händen heranziehen", ist Edith Spiegl überzeugt.
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Stadt soll Gartenprojekte aktiv fördern

Da ihr der Garten sehr am Herzen liegt, lud sie Vertreter aller Stadtparteien ein, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. "Gekommen ist bisher lediglich Gemeinderat Michael Rosenmayr von der ÖVP", berichtet Spiegl. Der versprach zumindest, ihre Anliegen innerhalb der Partei nochmals vorzubringen. Die restlichen Angesprochenen äußerten sich per Mail mehr oder weniger zustimmend. Die SPÖ meldete sich ebenfalls per Mail mit einem Standardschreiben. Dass sie weder die Umwidmung verhindern, noch die Eigentümerin des Grundstücks – die Breuerhof Privatstiftung – davon überzeugen kann, die Fläche, im Fall eines Scheiterns des Bauprojektes, weiterhin an Morgentau zu verpachten, ist Spiegl vollkommen klar. Sie wünscht sich aber von der Stadt, dass Gartenprojekte aktiv gefördert werden sollen.

Gärten im Entwicklungskonzept einplanen

Besonders sauer stößt der Linzerin auf, dass eine Hälfte des Grundstücks als Geschenk an die Stadt geht und als Parkanlage – ähnlich dem angrenzenden Sombart-Park – gestaltet werden soll. Dieser Fakt wurde von Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) bereits mehrfach als besonderer Benefit für die Anwohner hervorgehoben. "Das macht für mich keinen Sinn. Wir brauchen hier keine zusätzliche künstliche Grünfläche, sondern einen nutzbaren Garten", so Spiegl. Außerdem wünscht sie sich, dass Gartenflächen in zukünftigen städtischen Entwicklungskonzepten fix eingeplant werden.

Parkflächen dort anlegen, wo sie Sinn machen

"Gartenflächen im Stadtgebiet schützen das Stadtklima nicht nur in ihrer Funktion als kühlende Grünfläche. Ohne Gärten im Nahbereich, fahren Stadtbewohner teilweise mehrmals in der Woche mit dem Auto zu privaten Gärten im Umland, was neben dem Schadstoffausstoß auch das Verkehrsaufkommen erhöht", ist Spiegl überzeugt. Die Neuanlage von Parks mache für sie nur dort Sinn, wo sie neue Erholungsflächen schaffen: "Und das ist hier am Stadtrand nicht nötig und macht sich lediglich in der Statistik schön!"

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