Südbahnhofmarkt
Auf der Suche nach Lösungen
Für Suchtkranke vom Südbahnhofmarkt soll ein Ort gesucht werden, wo sich niemand gestört fühlt.
"Den Betroffenen hier Unrealistisches zu versprechen, wie es im politischen Diskurs geschieht, ist nicht korrekt", sagt Bürgermeister Klaus Luger zur Situation am Südbahnhofmarkt. Er bezieht sich mit seiner Aussage auf Forderungen nach einem weiteren Alkoholverbot. Ein Teil der Szene hatte sich aus dem Hessenpark auf den Südbahnhofmarkt verlagert – sehr zum Ärger von Anrainern, Standlern und Marktbesuchern. Vergangene Woche fand deshalb auf Initiative des Obmanns der Arge Südbahnhofmarkt, Reinhard Honeder, ein runder Tisch mit Gewerbetreibenden, Vereinen, Anrainern, Polizei und Bezirksverwaltung statt. Die Lösung bestehe laut Luger derzeit jedoch nicht in einer weiteren Schutzzone oder einem neuerlichen Alkoholverbot. Dadurch würde es nur zu einer erneuten Verdrängung kommen. Vorrangig gehe es darum, die Szenen zu trennen.
Psychisch kranke Personen
Das Problem liege nicht in der klassischen Obdachlosenszene, sondern in der Aggressivität psychisch kranker Problemgruppen. Für diese brauche es einen neuen Treffpunkt. "Wir suchen intensiv nach einer Möglichkeit, wo sich sucht- und psychisch kranke Menschen aufhalten können, ohne Anrainer zu belästigen", so Luger. Vizebürgermeister Detlef Wimmer bleibt bei seiner Forderung nach einer generellen "Hausordnung" für öffentliche Plätze und Parks. Er wolle ein Gesamtpaket aus Kontrolle, Betreuung und Sozialarbeit, das Rechte und Pflichten definiert und konsequent ahndet. Vizebürgermeister Bernhard Baier möchte als Akutmaßnahme ein Alkoholverbot, bei gleichzeitigen Sicherheits- und Sozialmaßnahmen. Dem diskutierten Ortswechsel der "Problemgruppe" stehe er aufgeschlossen gegenüber. Für die Grünen muss die Hilfe für suchtkranke Menschen Vorrang vor Verboten und Verdrängung haben. Sozialsprecherin Marie-Edwige Hartig zeigt sich erfreut, dass Luger ihre Forderung nach einem neuen Treffpunkt für Suchtkranke aufgegriffen hat.
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